Areal am Rathausplatz soll grüner werden
Die Monheimer Bürger bevorzugen für die Gestaltung der Flache die Pläne mit Park-Flair.
Monheim. Rund sechzig Bürger waren der Einladung in den Ratssaal gefolgt, um sich die Präsentation der drei Stadtentwicklungsbüros anzusehen. Bereits im Oktober vergangenen Jahres war die Monheimer Bevölkerung in den Entwicklungsprozess mit eingebunden gewesen. Bei Workshops hatten die Bürger die Gelegenheit, ihre Wünsche und Anregungen einzubringen, die von den Mitarbeitern der Büros aufgenommen wurden. Wie das Areal zwischen Rathausplatz und Gartzenweg künftig aussehen könnten, machten die Stadtentwickler am Dienstagabend anschaulich.
Die drei sehr unterschiedlichen Konzepte stießen auf reges Interesse bei den Besuchern. Zunächst präsentierte Ralf Hottenträger vom Büro OD205 aus Rotterdam ein Konzept, das am Stadteingang einen „Parkway“ vorsieht und mit sehr viel Grün arbeitet. Dabei wird der Rathausplatz an die Opladener Straße angebunden. „So entsteht eine neue Sichtachse von der Opladener Straße in Richtung Frohnstraße“, erklärte Hottenträger. Der neue Rathausplatz soll durch Grüninseln aufgewertet werden, im Erdgeschoss der Gebäude sind Ladenlokale vorgesehen, gleichfalls ein Mobilitätszentrum. Darüber soll Wohnraum entstehen. Die vorhandenen Bäume sollen in den Gartzenhof integriert werden, der ebenerdig über eine abschließbare Stellplatzgarage verfügt. Darüber entsteht durch den Einzug einer Holzdecke ein öffentlicher Platz, der von Einfamilienhäusern begrenzt wird.
Das Büro Ortner und Ortner aus Köln setzt auf Giebelhäuser, die unten mit grauem Stein und oben aus rotem Klinker verkleidet sind. Hier soll der „Grüne Anger“ mit 22 Einfamilienhäusern angelegt werden. Der Rathausplatz soll Raum für Einzelhandel bieten, darüber Wohnraum. „Wir schaffen so 200 Wohnungen“, versprach Christian Heuchel von Ortner und Ortner.
Ein sehr mutiges und zukunftsweisendes Konzept stellte Regina Stottrop von der Stadtplanung Stottrop in Köln vor. 210 Wohneinheiten, begrünte oder mit Solarkollektoren ausgestattete Dächer und viele neue Bäume. Außerdem soll das Wohnquartier durch einen genossenschaftlichen Autopool, der im Mobilitätszentrum untergebracht ist, autofrei werden. „Unter den Einzelhandelsflächen soll eine Tiefgarage entstehen“, so Regina Stottrop.
Bei den Bürgern stieß vor allem das Konzept von OD205 auf Zustimmung. Ein Bürger sagte: „Hier wird der Busbahnhof aufgelockert. Das finde ich gut. Außerdem ist es der Struktur der Stadt angemessen.“ Vor zweigeschossig angelegten Läden warnte ein anderer Zuhörer, der selbst Stadtplaner ist. „Finger weg. Das funktioniert nicht in einer kleinen Stadt wie Monheim.“ Dem widersprach Bürgermeister Daniel Zimmermann: „Es gibt viele Firmen, die gerne in die Innenstadt kommen würden, aber die Flächen fehlen.“ Auch der Stadtplaner fand das Konzept des Rotterdamer Büros passend.
Eine Monheimerin plädierte für die Variante von Ortner und Ortner: „Darin erkenne ich den Monheimer Flair, wo man sich wohlfühlt und auch mal draußen sitzen kann. Spitzdächer erzeugen ein warmes Gefühl von Zuhause.“ Die Anregungen wurden aufgenommen und werden der Bewertungskommision, die nächste Woche tagt, vorgelegt. Welches Konzept umgesetzt wird, entscheidet der Ausschuss am 22. Februar.