Vertrag für Klimaschutzmanager verlängert

Der Amtsinhaber will in den kommenden Jahren noch Projekte auf den Weg bringen.

Vertrag für Klimaschutzmanager verlängert
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Im März läuft die auf drei Jahre angelegte Projektstelle des städtischen Klimaschutzmanagers aus. Der Rat der Stadt hatte indes schon im Herbst entscheiden, dass dieses Projekt um zwei Jahre verlängert werden soll. Denn bei etlichen ihrer im Klimaschutzkonzept aufgelisteten Ziele ist die Stadt zwar auf einem guten Weg, wie etwa bei der regenerativen Stromerzeugung, aber vor allem etwa „die Sanierungsrate im privaten Bestand ist noch sehr niedrig“, so Georg Kruhl.

Seit Dezember läuft daher die Sonderaktion, bei der Hausbesitzer für 67,50 Euro eine Thermographieaufnahme ihres Hauses und eine Energieberatung erhalten können. „Wir haben schon 75 Anmeldungen — das entspricht etwa einem Prozent der Hauseigentümer in Monheim“, sagt Kruhl. Die niedrigen Energiepreise böten natürlich wenig Anreiz, um Geld etwa für eine Sanierung der Gebäudehülle in die Hand zu nehmen. Aber gerade das niedrige Zinsniveau schaffe günstige Bedingungen für solche Ausgaben, wirbt er. Gemeinsam mit der Mega möchte er im Frühjahr daher noch mal eine Beratungsoffensive starten.

Außerdem will er von einem Fachbüro eine Gebäudetypologie erstellen lassen, die die typischen Strukturen bestimmter Baualterklassen wiedergibt, wie physikalische Gegebenheiten, Fenster und Baumaterial. „Diese soll denn Eigentümern erlauben, den Sanierungsaufwand, die Kosten und Energiesparpotenziale schon mal grob abschätzen zu können“, sagt Kruhl. Eine detaillierte Aufstellung müsse dann ein Architekt oder Energieberater machen.

Kruhl will die Monheimer mehr als bisher zur Drosselung ihres Stromverbrauches motivieren. „Strom verursacht 37 Prozent der Treibhaus-Emissionen in einem Gebäude,“ sagt er. Dafür will er mehr auf bestehende Beratungsangebote hinweisen, Flyer und Infobroschüren unters Volk bringen und eine zentrale Anlaufstelle zum Stromsparen einrichten. „Die Geräte selber werden ja immer sparsamer, aber in jedem Haushalt wächst die Zahl der Geräte“, erklärt er das Dilemma. Insgesamt suchten in 2017 90 Bürger telefonisch seinen Rat, Sprechstunden hält er nicht ab. „Ich verbreite, dass man mich einfach anrufen kann.“

Bei der Information über das Thema Klimaschutz möchte er vor allem bei Kindern und Jugendlichen ansetzen. Auch 2018 sollen sich Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums daher auf eine Klimareise begeben, wo sie örtliche Unternehmen besuchen, die sich bemühen, CO2-Emissionen zu reduzieren oder Maßnahmen zur Energie- oder Ressourceneffizienz umsetzen. 2017 etwa lernten sie bei Ecolab, wie ein Gebäude durch Solarenergie und Umweltwärme geheizt wird — mit Hilfe des größten Eisspeichers der Welt. In einem weiteren Projekt sollen Fünft- und Sechstklässler die grundlegenden physikalischen Gesetzmäßigkeiten beim Einsatz erneuerbarer Energien kennenlernen.

Außerdem soll 2018 ein Verkehrsgutachten erstellt werden, von dem sich Kruhl belastbare Daten für die Verlagerung des Pkw- auf den Rad- verkehr und den ÖPNV erhofft. „Dessen Anteil soll von 55 auf 45 Prozent im Jahre 2025 reduziert werden.“ Nicht nur der Ausbau des Radwegenetzes auch die erhebliche Ausweitung der Leistungen der Bahnen der Stadt Monheim um 731 000 Kilometer werde dazu beitragen. „Das geschieht vor allem durch Taktverdichtung, längere Betriebszeiten einzelner Buslinien und die Einrichtung einer neuen Verbindung zum RRX-Halt in Leverkusen und Benrath“, sagt Stadtsprecher Norbert Jakobs.