Banken bereiten Verschmelzung vor
Die Raiffeisenbank Rhein-Berg in Monheim will zum 1. Januar mit der VR Bank Dormagen fusionieren. Alle Filialen bleiben erhalten.
Monheim/Dormagen/Langenfeld. Die in dieser Woche vermeldete Fusion der Raiffeisenbank Rhein-Berg (Monheim) mit der VR Bank Dormagen soll keinen Personalabbau nach sich ziehen. „Alle Mitarbeiter beider Geldinstitute werden auch in dem neu entstehenden Geldinstitut beschäftigt“, versicherte Raiffeisenbank-Vorstandsmitglied Bernhard Schwarz. Gemeinsam und gleichberechtigt mit seinem Monheimer Kollegen Jörg Richter sowie den beiden Dormagener Vorständen Theodor Siebers und Rainer Hilgers wird Schwarz die Geschäfte der zum 1. Januar entstehenden „VR Bank eG“ führen, die ihren Sitz in Monheim, Lindenstraße 5, haben wird.
In beiden Banken waren die Mitarbeiter am Montag über die Fusion informiert worden. Die Absicht, mit den Kollegen auf der anderen Rheinseite nicht nur enger als bisher zusammenarbeiten zu wollen, sondern auch zu verschmelzen, ist seit Sommer bekannt. Weniger bekannt ist die Größenordnung der künftigen „VR Bank eG“: Mit einer Bilanzsumme von 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro rangiert sie nicht weit hinter der Volksbank Düsseldorf/Neuss (1,4 Milliarden). Die durchschnittliche Bilanzsumme der deutschen Genossenschaftsbanken liege bei etwa 700 Millionen Euro.
Bernhard Schwarz, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank
Und was ändert sich für die Kunden? „Sie werden von diesem Zusammengehen profitieren“, versichert Schwarz. „Das war auch ein wesentliches Argument für die Fusion.“ Durch die Digitalisierung des Geschäftsverkehrs mit Firmen- und Privatkunden gebe es in beiden Banken einige wenige Spezialisten, die sich besonders gut auskennen. „Wenn die im Urlaub sind, war gleichwertiger Ersatz kaum hinzubekommen. Bei doppelter Größe sind solche Vertretungen viel besser zu bewerkstelligen. Da ist dann immer jemand zu erreichen.“ Die heutigen 13 Filialen der Raiffeisenbank Rhein-Berg mit den vertrauten Beratern in Monheim (3), Langenfeld-Reusrath, Leverkusen (3), Erkrath (3), Leichlingen, Burscheid und Wermelskirchen bleiben Schwarz zufolge allesamt erhalten. Dort und in den Raiffeisenmärkten Monheim und Erkrath seien rund 150 Mitarbeiter beschäftigt; durch Umrechnung der Stundenzahl auf Vollzeitstellen ergibt sich die in der Vergleichsgrafik angegebene Zahl von 134 Mitarbeitern.
Die Fusionsbank wird Dormagen im Namen tragen, aber mit Hauptsitz in Monheim geführt. „Dort liegt der juristische Hauptsitz“, sagt Siebers. Die Gewerbesteuer richte sich nach der Arbeitsstätte der Mitarbeiter und dem Finanzamtsbezirk, verteile sich somit auf die beteiligten Städte. Durch die Fusion werden sich Synergieeffekte ergeben, etwa durch künftig nur noch eine Buchhaltung oder Kreditabteilung. Details dazu sollen in den kommenden Monaten erarbeitet werden.
Die fortschreitende Digitalisierung wird laut Siebers Arbeitsprozesse verändern: „Kundendaten werden grundsätzlich papierlos geführt.“ Online-Banking nehme weiter zu, und in Vorbereitung sei ein Bezahlsystem, wonach auch beim Bäcker mit der Kundenkarte bis zu einem Betrag von 25 Euro bezahlt werden kann.