Baumberg: Kirchenklavier ist Brennholz

Mit unglaublicher Energie haben Unbekannte in Baumberg gewütet. Auch nach Tagen ist die Wut in der Gemeinde noch groß. Tausende Euro hoch ist der Sachschaden, den die Randalierer angerichtet haben.

Baumberg. "Wer macht so was bloß?" Küsterin und Hausmeisterin an der Baumberger Friedenskirche, Monika Orth, kann es immer noch nicht fassen.

In der Nacht von vergangenen Samstag auf Sonntag haben Unbekannte ein Klavier und ein Spinett aus der Friedenskirche herausgebracht. Das Spinett warfen sie über die Brüstung in das so genannte Amphitheater, das Klavier, das offenbar zu schwer war, stießen sie die Treppe hinunter.

"Mir ist noch ganz elend", sagt die Küsterin, die Sonntag um 9.45 Uhr die völlig zerstörten Musikinstrumente entdeckte (WZ berichtete). Der Schaden geht in die Tausende.

"Alles war für den Erntedankgottesdienst vorbereitet. Ich wollte noch die Fahne holen, die zum Erntedankfest vor der Kirche gehisst werden sollte. Als der dazugehörige Schlüssel verschwunden war und ein Fenster offen stand, hatte ich ein mulmiges Gefühl", sagt die Küsterin. Beim Rundgang entdeckte sie die zertrümmerten Musikinstrumente.

Pfarrer Peter Becker verständigte die Polizei, die noch während des Gottesdienstes in Zivil eintraf und Spuren sicherstellte.

"Es war ein so schöner Gottesdienst", sagt Pastor Becker, "die Gemeinde hatte Gaben für die Suppenküche in Monheim zusammengetragen. Ich habe sie über den Vandalismus nicht informiert. Ich wollte die gute Stimmung unter den Besuchern des Gottesdienstes nicht verderben.

Spinett und Klavier standen im Saal der evangelischen Kirchengemeinde, in dem oft gefeiert wird. Dort proben auch die Baumberger Chöre, wenn ihnen das Bürgerhaus nicht zur Verfügung steht. Das Spinett gehörte der Organistin Gabriele Ibe. Das Klavier war neu, wurde erst 2008 im Feiersaal installiert.

"Ich bin Samstagnacht spät schlafen gegangen, ich habe noch das Sportstudio gesehen", sagt Pfarrer Becker. "Gehört habe ich nichts, das Amphitheater schluckt die Geräusche."

Ins evangelische Gemeindezentrum Schellingstraße wird des öfteren eingebrochen. "Meist haben es die Täter auf eine Kiste Cola oder Limo abgesehen", sagt Peter Becker. Die Friedenskirche ist bis 12 Uhr mittags und ab 16 Uhr wieder geöffnet. "Das wollen wir beibehalten. Einer hat immer die Kirche im Auge", sagt Pastor Becker, Küsterin Monika Orth oder Zivi André Thiel.

Vandalismus gab es auch in der benachbarte Pfarrkriche St.Dionysius. Dort wurde vor zwei Jahren ein Kreuz beschädigt, Christus die Füße abgebrochen.