Bessere Zeiten für Immigrather Platz?

Pläne für die Ansiedlung weiterer Läden auf dem nahen alten Webereigelände sind vom Ausschuss blockiert worden, um den Immigrather Platz besser mit neuen Geschäften beleben zu können.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Alte Immigrather trauern bis heute den Einkaufsmöglichkeiten auf dem Immigrather Platz nach. Dort reihen sich inzwischen Spielhallen aneinander. „Seit dem Bau der Bahnunterführung vor fast 30 Jahren (statt eines Bahnübergangs) liegt Immigrath praktisch auf zwei verschiedenen Kontinenten“, seufzte jetzt ein Unternehmer, der nicht genannt werden will.

Diese Teilung hat besonders dem Einzelhandel diesseits der Güterzugstrecke, von Langenfeld-Mitte aus gesehen, geschadet. Jenseits, am Fuße der Hardt, haben seit der Jahrtausendwende immerhin der Toom-Baumarkt und Aldi eröffnet.

Jetzt will eine Projektgesellschaft in Nachbarschaft zu Aldi weitere Läden ansiedeln. „Die Bauvoranfrage ist gestellt“, erläutert Stadtplaner Stephan Anhalt im Planungsausschuss. Gebaut werden sollen eine Apotheke, ein Café, ein Nahversorgungsfachmarkt und eine Drogerie. Und zwar auf einem Teil des Geländes der Weberei Neumann und Büren, die bereits 1973 ihren Betrieb einstellte. Es grenzt unmittelbar an die Bahnstrecke und wird seit dem Wegzug des letzten Mieters vor rund fünf Jahren nicht mehr genutzt. Doch diese Pläne sind jetzt erst einmal blockiert. Die Politiker im Planungsausschuss haben für das Areal eine Veränderungssperre beschlossen. Diese gelte für zwei Jahre und könne bei Bedarf um ein Jahr verlängert werden, erläutert Anhalt. Dem stimmten die Politiker bei einer Enthaltung (FDP) zu. Denn an dem 2015 beschlossenen „integrierten Handlungskonzept“, den Einzelhandel auf dem Immigrather Platz auf der anderen Seite der Bahnstrecke wiederzubeleben, hält die Mehrheit fest.

„Wir haben zwar auch ein Interesse daran, dass das Gelände der alten Weberei wiederbelebt wird, aber die Konzepte sind beschlossen. Daran fühlen wir uns gebunden“, sagt Jürgen Brüne für die CDU. Auch die SPD stimmte der Sperre zu. „Wir wollen Immigrath genauso stärken wie Berghausen“, sagt ihr Sprecher Joachim Herzig. „Sonst ist der Platz für immer tot.“ Günter Herweg erklärte für die Grünen: „Wir folgen der Verwaltung. Das ist nur konsequent.“

Am Immigrather Platz soll vor allem ein kleiner Supermarkt die Nahversorgung sichern. „Solche Angebote gegenüber an der Hardt würden dieses Ziel konterkarieren“, begründet Anhalt die Veränderungssperre. Allerdings ist die Umgestaltung des Immigrather Platzes inklusive neuer Läden kein Selbstläufer. Seit ein Gutachter vor drei Jahren im Auftrag der Stadt ein Wiederbelebungskonzept entwickelt hat, sind die Planer im Rathaus erst in Trippelschritten vorangekommen. „Das gestaltet sich langwierig“, räumt Anhalt unter Verweis auf die beengten räumlichen Verhältnisse ein. Derzeit würden Gespräche mit den Grundeigentümern geführt. Demnach dürfte sich vor 2019 nichts tun auf dem Platz.

Nach einem Aufstellungsbeschluss, den der Ausschuss ebenfalls fasste, kommen nun für das ehemalige Weberei-Gelände nur Läden in Frage, die weder nahversorgungs- noch zentrenrelevant sind, etwa mit Teppichen, Möbeln oder Tiernahrung im Angebot, Oder Büro- und Geschäftsgebäude. Die Neumann und Büren GmbH als Eigentümerin will sich zu dem Thema vorerst nicht äußern, denn sie hat die Entwicklung des Areals befristet an Dritte abgegeben.