Bienenfreundlichster Garten gesucht
Naturschützer wollen mit dem Wettbewerb und einer Verteilaktion von Gratis-Samen die naturnahe Gestaltung von Gärten fördern.
Langenfeld. Unter dem Schlagwort „Langenfeld summt“ wollen Umweltschutzverbände und städtische Klimaschützer Bienen und anderen Insekten im Stadtgebiet mehr Lebensraum geben. Dazu schielen die Organisatoren in starkem Maße auf Privatgärten. „Viele sind geprägt von sterilen Flächen aus Rasen, Schotter und meist fremdländischen Zierpflanzen“, sagt die städtische Agenda-21-Verantwortliche Verena Wagner. „Diese Flächen und Pflanzen sind für die heimische Tierwelt wertlos.“
Vor allem zwei Aktionen sollen nach Angaben des Langenfelder Klimaschutzbeauftragten Jens Hecker die Bürger animieren, ihre Gärten oder Balkone so zu gestalten, dass Bienen darauf fliegen: Erstens werden ab nächster Woche gratis Tüten mit heimischen Blumensamen verteilt. Zweitens können Gärtner an einem Wettbewerb teilnehmen.
Die Naturschützer haben die Mischung von heimischen Wildblumensamen für einen bienenfreundlichen Garten ausgewählt und für eine Fläche von fünf bis zehn Quadratmeter selbst eingetütet. Bürgermeister Frank Schneider wird die ersten Tüten am Samstag, 24. Februar, 11 bis 12.30 Uhr, auf dem Galerieplatz verteilen. Weitere Termine: 3. März (9.30 bis 11 Uhr, vor St. Martin in Richrath; 11.30 bis 13 Uhr, Eingang Wiescheider Grundschule, Parkstraße) und 10. März (9.30 bis 11 Uhr Reusrather Platz; 11.30 bis 13 Uhr, Berghausener Blumentopf).
Sind die 1000 Tütchen vergriffen, sollen laut Schneider weitere nachgeliefert werden, so dass niemand leer ausgeht. Bei allen Terminen informieren Fachleute der beteiligten Naturschutzverbände.
An dem Wettbewerb können nach Wagners Angaben alle Langenfelder teilnehmen, die einen Garten oder eine Kleingartenparzelle haben — oder die ihren Balkon oder Terrasse naturnah gestaltet haben. Bis zum 31. August können sich Interessierte formlos bewerben, indem sie ihre Kontaktdaten und Fotos an die Adresse klimaschutz@langenfeld.de mailen. Zu gewinnen gibt es Wildbienennisthilfen, Komposter, Samen-Gutscheine und Bücher (Infos unter www.langenfeld.de/klimaschutz).
Um für Bienen und andere Insekten bessere Lebensbedingungen zu schaffen, soll nach Bürgermeister Schneider auch „das Potenzial der städtischen Grundstücke“ genutzt werden: „Wo es sich anbietet, wollen wir Brachflächen in Wildwiesen umwandeln oder etwa Regenrückhaltebecken in den nicht befluteten Bereichen.“
Fortgesetzt werde auch das 2013 in Langenfeld gestartete Programm, bei dem alljährlich Landwirte für Blühstreifen entlang ihrer Felder einen Zuschuss bekommen. Laut Planungsamtsleiter Stephan Anhalt summieren sich die zwei bis vier Meter breiten Blühstreifen auf eine Gesamtlänge von fast neun Kilometer.