Stadt will um Dionysius-Kirche attraktiven Wohnraum schaffen
Das denkmalgeschütze Gotteshaus soll dabei den Blickfang bilden.
Baumberg. Die katholische Kirche St. Dionysius im Baumberger Ortszentrum steht zwar auf einem Hügel, dennoch ist sie von der Straße aus kaum zu sehen. Das Gelände um das denkmalgeschützte Gotteshaus und den angrenzenden Kirberger Hof soll in den nächsten Jahren optisch stärker in den Mittelpunkt rücken. Die Stadt möchte zudem freie Flächen mit attraktiven Wohnhäusern bebauen und eine „neue Adresse an der Berghausener Straße“ schaffen, sagt Chefplaner Thomas Waters.
Die Politiker diskutieren am Donnerstag, 18 Uhr, im Fachgremium (Ratssaal) über die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans, der — grob gesagt — alles von der Kirche bis zum Bürgerhaus umfasst. Insgesamt sind es rund 3,4 Hektar zwischen Berghausener Straße, Haupt- und Fröbelstraße sowie Humboldtstraße (Bürgerhaus) und der Schlegel- sowie der Leibnitzstraße.
Stadt und Gemeinde ziehen an einem Strang: Die Architekten von „Heiermann und urbanegestalt Part GmbH“ haben die Grundlage für die weitere Planung des Pfarrzentrums Kirchberg geschaffen. Der Hügel werde freigestellt, und es entstehe ein neues Pfarrzentrum, berichtet Waters. Das Grundstück der Kirche soll zu einem späteren Zeitpunkt im östlichen Teil bebaut werden. Den Planern schwebt ein neuer Wohnhof vor. Dort könne die bestehende Kita Platz finden, aber es könne auch ein Neubau integriert werden, sagt Waters. Grünzüge mit Wegen für Fußgänger und Radfahrer verbinden die Bereiche zwischen Berghausener Straße und Humboldtstraße.
Der benachbarte Kirberger Hof bleibe als historisches Bauwerk erhalten. Bevor die Berghausener Straße in den 1950er Jahren gebaut wurde, sei der Vierkanthof der Familie Muhr aus dem 18. Jahrhundert quasi der Eingang in den Ort gewesen, berichtet Waters. Ein Hauptweg habe zwischen Kirche und Hof ins Dorf geführt.
Auf den nördlichen Weiden soll ebenfalls ein neuer Wohnhof entstehen. Auch als möglicher Kita-Standort bleibe der Kirberger Hof weiter im Rennen, sagt Ratsherr Lucas Risse. Die Mehrheitsfraktion befürwortet diese Nutzung des Anwesens, um den Eltern in Monheim eine Vielfalt an pädagogischen Konzepten zu bieten. Man denke an eine Kita mit Außengelände, auf dem Tiere gehalten werden, sagt Risse. Das gesamte Areal wird als Wohngebiet geplant — Ausnahme ist der Kirchhügel. Die Nutzung — auch des Baudenkmals Kirberger Hof — soll aber möglichst offen gehalten werden, so Waters. Die historischen Gebäude blieben erhalten.
Weil die Kirche der Mittelpunkt sein soll, darf rundherum nicht höher gebaut werden als die Traufhöhe des Gotteshauses. Die Traufe begrenzt eine geneigte Dachfläche nach unten. Diese Festschreibung verlange auch die Denkmalbehörde, damit sich die geplante Bebauung der Kirche unterordne. An der Berghausener Straße kann sich Waters einen dreigeschossigen Wohnkomplex vorstellen, der auch als Abgrenzung diene. Richtung Norden werde mit zwei Stockwerken niedriger geplant, damit der Kirberger Hof nicht verdeckt werde. Innerhalb der Wohnhöfe sei eine aufgelockerte Struktur mit unterschiedlichen Haustypen angedacht.