Bogenschießen — ein Sport für alle Altersklassen

Langenfeld. Zwischen Pferdekoppel und Industriegebiet liegen die Außensportanlage und das Vereinsheim der Bogensportgilde Rhein-Wupper am Rande von Immigrath. Während das Wetter erst einmal vielversprechend aussieht, fällt später eine Vorführung wegen eines herannahenden Gewitters flach.

Foto: Matzerath

Ein Erfolg sind das Sommerfest und der Tag der offenen Tür am Rudolf-Kronenberg-Weg trotzdem: Viele Bogenschützen demonstrieren eine ruhige Hand, Gäste können sich auch selbst am Bogen versuchen.

Eine Gefahr besteht nicht für die Neulinge. „Neben der Aufsicht gibt es natürlich auch Schutzkleidung“, sagt Thomas Dintzsch, Vorsitzender des Vereins. Für die Kinder- und Jugendsportler der Bogensportgilde ist das ohnehin Pflicht. Der Verein hat die Altersgrenze kürzlich von 15 auf zehn Jahre herabgesetzt, damit die Jugendförderung und der Nachwuchs im Verein gestärkt werden. „Die Kinder lernen am Anfang an einem Nullbogen“, sagt Dintzsch. Das ist ein PVC-Rohr mit Gummiband. Damit könne der Nachwuchs an die Bewegungsabläufe des Bogenschießens herangeführt werden. Außerdem sollen die Kinder die Angst vor dem Bogen verlieren. Denn die Sehne, mit dem der Bogen gespannt wird, zieht beim Abfeuern des Pfeils an der Brust des Schützen vorbei. „Dies kann ganz schön schmerzen, wenn man es nicht richtig macht“, sagt Dintzsch.

Um den Nachwuchs künftig gut auf das Bogenschießen vorbereiten zu können, würden aktuell sechs Jugendtrainer ausgebildet, sagt Yannik Rehmet, einer der neuen Jugendtrainer. Am Bogenschießen begeistere ihn die Ruhe und der Ausgleich. Das Schießen der Pfeile wirke entspannend auf ihn, sagt Rehmet. Er selbst benutzt einen „Recurvebogen blank“. Das bedeutet: ohne Visier und Stabilisatoren. Bogen und Pfeile bestehen häufig aus Aluminium und Carbon. Langbogen aus Holz würden nur sehr selten benutzt, sagt der Sportschütze.

Während die Bogensportfreunde unter einem Zelt über die verschiedenen Vor- und Nachteile bestimmter Bogenbauarten fachsimpeln, fängt es an zu regnen und zu donnern. Am Schießstand steht keiner mehr. Nur bei den Laien stehen noch einige, die sich das Wetter gar nicht anmerken lassen. Eine blonde Dame zielt und trifft die Scheibe. Der Anleiter lobt die Frau. Der zweite Schuss ist noch besser: Innenkreis-Treffer! Das Gold, die Mitte der Zielscheibe, hat die Anfängerin nur knapp verfehlt.

Ulrike Goertz, seit 18 Jahren im Bogensport aktiv, schätz an an diesem Sport gerade die Natur. „Wenn man Geselligkeit sucht, kann man diese beim Bogenschießen genauso finden wie Ruhe. Und man ist die ganze Zeit draußen.“ Außer im Winter. Da trainiert der Verein in einer Sporthalle in Richrath.