Bridge-Spieler beweisen mathematisches Geschick
Jeden Montag treffen sich 50 Spieler im Achat-Hotel.
Es ist wie in alten, englischen Romanen oder Filmen: Nach dem Essen ziehen sich die Herren zu Zigarre und Cognac zurück, die Damen bleiben unter sich und spielen Bridge. Für Elfi Ginster war diese romantische Vorlage unter anderem ein Grund, mit dem Bridge spielen anzufangen. „Ich fand die Vorstellung immer toll“, erzählt die Vorsitzende des Monheimer Bridge-Clubs.
Vor über 30 Jahren hat sie das Kartenspielen in einem VHS-Kursus gelernt und ist seitdem begeistert dabei. Jeden Montag treffen sich die Damen und Herren des Monheimer Bridge-Clubs im Achat Hotel an der Delitzscher Straße.
Die rund 14 Tische in dem großen Raum sind nahezu alle besetzt, wiedermal sind fast 50 Spieler gekommen. „Wir haben jede Woche einen ähnlich guten Zulauf”, so Ginster. Bridge ist ein Kartenspiel, das mit einem Partner zusammen gegen ein anderes Paar gespielt wird. An einem Tisch sitzen die vier Spieler dann zusammen, der jeweilige Partner sitzt gegenüber. Auf der Hand hält jeder 13 Karten, eine Runde dauert etwa 15 Minuten, in denen zwei sogenannte Boards, also zwei Spiele, gespielt werden. Danach wechseln die Paare ihren Gegner. Ziel des Spieles ist es, möglichst viele Stiche zu machen.
„Die Regeln sind ziemlich kompliziert”, sagt Willi Ginster, der, wie seine Frau, passionierter Bridge-Spieler ist und jeden Montag beim Turnier mitmacht.“ Anders als Rommé oder Skat kann man das Kartenspiel nicht mal eben beibringen.” Auch er hat das Spiel vor über 30 Jahren gelernt: „Ich muss zugeben, dass ich zunächst keine große Lust auf Bridge hatte, doch meine Frau hat mich überzeugt und so habe ich schließlich Unterricht bei einem Privatlehrer genommen.“ Um das Kartenspiel richtig spielen zu können, bedarf es also viel Unterricht und Übungszeit.
„Ein gutes halbes Jahr muss man schon einplanen, bis man das Spiel richtig beherrscht.” Während Elfi Ginster sonst gerne mit ihrem Mann Willi zusammen spielt, haben sie heute Abend andere Partner gewählt.
„Es hat Vor- und Nachtteile mit dem Ehepartner zu spielen”, sagt Willi Ginster und lacht. „Mit einer fremden Person ist man in der Kritik etwas vorsichtiger.”
Der Bridge-Club existiert seit 1993. Mittlerweile zählt der Monheimer Club 67 Mitglieder, darunter mehr Frauen als Männer. „Es existiert einfach das Bild, dass Bridge ein Spiel für alte Tanten ist”, so Elfi Ginster. Ein Klischee, dem die anwesenden Männer ganz klar widersprechen. „Um im Bridge gut zu sein ist mathematisches Geschick und Spielerfahrung wichtig”, so Willi Ginster. Einmal im Monat gibt es ein Preisturnier. „Es geht aber nicht um die Preise, sondern um das Gewinnen an sich“, sagt Willi Ginster. „Und natürlich um das zusammen spielen.“ Bis 22.30 Uhr sitzen die Bridgespieler zusammen. Und bevor es für die müden Spieler nach Hause geht, wird sich schon für den nächsten Montag verabredet.