Die Büros im Rheinpark wachsen
Stadt Monheim will mehr Firmen auf den vorhandenen Flächen unterbringen.
Monheim. Weniger geht nicht — Monheim hat den niedrigsten Gewerbesteuerhebesatz im Lande. Das lockt viele Unternehmen an. Gemessen an der hohen Nachfrage fehlen der Stadt indes „heute schon 42 Hektar Gewerbeflächen, die im Stadtgebiet kaum noch nachgewiesen werden können“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage zum neuen „Höhenkonzept“ im Gewerbegebiet Rheinpark. Die Lösung: bei geringem Platzverbrauch mehr in die Höhe bauen. Auf den beiden Grundstücken südlich des Monbergs und der Wasserachse soll die zulässige maximale Gebäudehöhe einmal auf 36 und einmal auf 21 Meter angehoben werden, um neun beziehungsweise fünf Bürogeschosse zu ermöglichen. „Zwei Projektentwickler interessieren sich für die beiden Grundstücke“, sagt Thomas Zitzmann von der städtischen Wirtschaftsförderung.
Frank Klement, Betreiber der Monberg-Gastronomie
Seitdem die Stadt im Jahre 1992 den Bebaungsplan aufgestellt hat, habe sich das Ansiedlungskonzept sehr verändert. Die Stadt strebe heute Verwaltungen, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Handels- und Dienstleistungsunternehmen an. „Wir bekommen zwar immer noch Anfragen von Logistikunternehmen, die Flächen bis 80 000 Quadratmeter nachfragen, aber denen müssen wir absagen“, so Zitzmann. Ansiedlungsstrategie ist: die wenigen Fläche maximal bebauen und möglichst viele Arbeitsplätze in die Stadt holen. Auf dem so genannten Kopfgrundstück am Ende der Wasserachse könnte ein regelrechter Büroturm entstehen. Für das Grundstück an der Wasserachse neben IT Technologies hatte man sich einst eine zweigeschossige Produktionshalle vorgestellt, ein repräsentativer Verwaltungstrakt sollte dem Wasser zugewandt sein. Jetzt könnte dort fünfgeschossig gebaut werden. Die Stadt versichert, dass durch das geänderte Höhenkonzept die 2016 festgelegten Sichtachsen vom Monberg zum Rhein nicht weiter beeinträchtigt werden.
Das Grundstück vor dem Monberg, auf dem die Elakari Estate GmbH ein viergeschossiges Bürohaus errichten wollte, liegt noch brach. Es wird als Parkplatz genutzt. Mit der eingeschränkten Sicht auf den Rhein haben sich inzwischen auch die Monberg-Besucher abgefunden. „Unsere neuen Gäste kennen es ja nicht anders, die alten, die den Blick noch frei schweifen lassen konnten, schreien natürlich nicht Hurra“, sagt Frank Klement, Betreiber der Monberg-Gastronomie. „Aber es hätte schlimmer kommen können — ein Kompromiss ist immer auch eine Lösung“, fügt er diplomatisch hinzu. Und schließlich hätten die im Rheinpark Carree II und Monberg Office arbeitenden Menschen auch Hunger. „Die Firmen haben großes Interesse an einer Kantinenverpflegung für ihre Mitarbeiter“, sagt Klement.
So arbeite gerade eine von der Stadt beauftragte Fachfirma eine Machbarkeitsstudie für einen Mittagstisch auf dem Monberg aus. Dies würde Klement neben den Hochzeiten und Firmenevents ein drittes Standbein verschaffen. Denn das Saisongeschäft sei für ihn nach zwei verregneten Hochsommern in Folge zunehmend unkalkulierbar. „Ich rechne nur noch mit den Monaten Mai bis Juli“, sagt der Gastronom, der auch Betriebe in Düsseldorf und Neuss unterhält.
Weitere neue Geschäftsverbindungen eröffneten sich mit dem neuen Hotel. Für die Stadthalle indes wünsche sich die Stadt einen Gastronomiebetrieb, der auch 2000 Tagungsgäste bewirten kann, sagt Zitzmann. Die Angebote sollen sich ergänzen.