Ein Spiel um Schein und Sein

Am Wochenende feiern die Hobby-Schauspieler mit dem Einakter „Zwei Herren und eine (Traum)Frau“ Premiere.

Langenfeld. Es ist stickig und heiß. Zwei Kollegen müssen sich auf einer Dienstreise ein Zimmer teilen. Nachts werden beide durch ein Geräusch geweckt. Eine geheimnisvolle Dame ist anwesend und beide Herren machen ihr den Hof - bis sie erkennen, dass das alles nur ein Traum sein kann. Die vermeintliche Traumfrau existiert nicht wirklich, sondern ist einem schönen Bild im Raum entsprungen, über das sich beide Herren kurz vor dem Einschlafen unterhalten haben.

Diese Episode "Eine wundersame Nacht" ist Teil des Einakters "Zwei Herren und eine (Traum) Frau", den das Stadttheater am Wochenende, 16. und 17. August, zum zehnjährigen Bestehen des Kulturellen Forums im Theaterraum des Freiherr-vom-Stein-Hauses aufführt.

"Es geht in unserem Stück um die Spannung zwischen Realität und Traum", sagt Regisseur Constantin Marinescu. Die Schauspieler Peter Slawik, Horst Mecklenbeck und Dagmar van Endert setzen sich in insgesamt drei Episoden mit den Begriffen Traumfrau, Traummann, Traumreise und Traumjob auseinander und schaffen sich unbewusst ihre eigene Realität.

",Wir sind, aber wir existieren nicht’ ist eine wesentliche Aussage", sagt Marinescu. Das Verhältnis von Schein und Sein ist dabei der rote Faden, der die Episoden zusammenhält.

Das Stück ist eine Kombination von Geschichten zweier Autoren: Slawomir Mrozek (78) und Georges Courteline (1858-1929). Während die Arbeiten des polnischen Autors Mrozek vor allem durch ihre satirische Schärfe gekennzeichnet sind, wurde der Franzose Courteline in erster Linie durch die Gründung der Zeitschrift "Paris moderne" im Jahr 1881 bekannt, in der er eigene Werke veröffentlichte. Von letzterem stammen die beiden Episoden "Er und Sie, die Postanweisung" und "Monsieur Badin".

Beide Szenen bauen aufeinander auf. Zuerst geht es um Eifersucht und Liebe, im zweiten Teil darum wie der "Traummann" ganz bodenständig seinen Alltag stemmt und plötzlich gar nicht mehr so besonders erscheint.

Das Bühnenbild entwarf die Kölner Künstlerin Dona Dragné. Neben dem aktuellen Stück arbeitet die Hobby-Schauspieler noch an zwei weiteren Projekten. Zum einen ist eine Komödie von Georges Courteline in Vorbereitung. Zum anderen soll am 10.,11.und 12. Oktober im Schauplatz ein Großprojekt zur Aufführung kommen.

Unter dem Titel "60 Jahre und kein bisschen leise" hat Manfred Stuckmann zum 60.Stadtgeburtstag ein Stück nach dem Motto "Bürger spielen die Geschichte(n) ihrer Stadt" geschrieben. Dabei wirken auch die Chorgemeinschaft Langenfeld, der Frauenchor, die SGL, ausländische Tanzgruppen und lokale Größen mit.