Karneval in Hilden: Die Stahlharte und der Puddingrührer

Die Narren stellten am Samstag das Prinzenpaar für die kommende Session vor: Gabriele Steinfeld und Siegfried Wagner.

Hilden. Manche Dinge ändern sich eben nie. Und so war es auch in diesem Jahr bei der Verkündung des neues Prinzenpaares wieder unglaublich warm und stickig im viel zu kleinen Ratssaal. "Wer bei diesem Wetter hier drin ist, muss jeck sein", entfuhr es dem gutgelaunten Bürgermeister Günter Scheib, der damit kein Unrecht hatte. Vertreter aller Karnevalsgesellschaften hatten sich eingefunden, um der offiziellen Verkündung des Prinzenpaares beizuwohnen.

Gerüchte hatte es viele gegeben, und der Präsident der Narrenakademie, Hans-Werner Freitag, hatte bereits in der vergangenen Session nachdrücklich verkündet, dass man im 55. Jubiläumsjahr des Vereins selbst das Prinzenpaar stellen wolle. In gewisser Hinsicht hat er damit auch Recht behalten: Narrenakademiker Siegfried Wagner wird Prinz der Session 2008/09.

Ihm zur Seite steht mit Gabriele Steinfeld allerdings ein Mitglied der KG Musketiere. Das Geschwisterpaar wird am 15. November in der Stadthalle gekürt, zur Seite stehen ihnen Janette Grünendahl als Hofdame sowie Roland Weiss und Martin Roßkothen als Adjutanten.

Scheib verzichtete auch in diesem Jahr nicht darauf, ein paar biographische Details der neuen Tollitäten zu verkünden: So musste es sich der zukünftige Prinz gefallen lassen, dass seine Zeit auf der Frauenfachschule für Hauswirtschaft und das Studium zum Sozialarbeiter auf die Formel "puddingrührendes Gerede" verkürzt wurde. Als "stahlharter Kontrast zum Sozialpädagogen" bezeichnete Scheib hingegen die neue Prinzessin, die im wahren Leben bei einem schwedischen Stahlproduzenten tätig ist.

Wohl nicht nur wegen dieser Unterschiede lautet das Motto der Session 2008/09 übrigens "M’r sin nit bang, m’r trecke all an einem Schtrang".

"Hoffentlich in die gleiche Richtung", fügte Scheib trocken hinzu.