Gaststätte Zollhaus wird Hundepension

Die alte Gaststätte an der Hildener Straße hat den Besitzer gewechselt. Der neue kehrt nach Richrath zurück.

Langenfeld. Jeder Langenfelder wird wohl schon einmal an ihm vorbeigefahren sein, wenn nicht sogar in ihm gesessen haben: Das Zollhaus an der Hildener Straße in Richrath, benannt nach der einstigen Zollstelle, war jahrelang Traditionskneipe.

„Wir haben dort unsere Jugend verbracht“, sagt ein „alter Richrather“. Zuletzt zierten die „Blues Brothers“ das Namensschild des „Rockcafés Zollhaus“. „Das war auch etwas für die Jüngeren“, sagt ein ehemaliger Gast des Rockcafés. Nach mehrmaligem Pächterwechsel hat das Haus nun auch den Besitzer gewechselt. Aus dem Rockcafé wird eine Spielstätte für Hunde.

Mittlerweile sieht nichts mehr nach Café mit Rock-Charme aus. Zwar hängt das Schild noch, drumherum sieht es aber nach Arbeit aus: Etwa 30 Bäume wurden gefällt, das alte Inventar samt Fußböden herausgerissen. Neue Stromleitungen wurden verlegt, Wände hochgezogen, die das Innere des Hauses neu aufteilen. „Wir haben hier 30 Kubikmeter altes Holz und Schutt herausgetragen“, sagt Manfred Klein, der neue Besitzer des Zollhauses.

Der 53-jährige Hundeliebhaber kehrt für sein neues Projekt zurück in seine Heimat. „Nach 30 Jahren im Exil komme ich nach Richrath zurück“, sagt er und lacht. Die vergangenen Jahre hat er mit seiner Partnerin in Leverkusen verbracht und sich als Hundetrainer selbstständig gemacht. „Ich arbeite mit schwierigen Hunden und mache sie wieder straßentauglich“, sagt er.

Mit dem Haus an der Hildener Straße habe er endlich die richtige Immobilie für seine geplante Hundepension gefunden. „Wir können oben wohnen und haben unten genug Platz für mehrere Hundezimmer und eine Hundeküche“, sagt seine Partnerin Desirée Della-Maria.

Wenn Hundebesitzer einen Betreuungsengpass haben, in Urlaub fahren oder nach einer Operation das Tier nicht entsprechend pflegen können, will die Hundepension Zollhaus einspringen. „Je nach Kapazität werden auch Tagesplätze angeboten“, sagt Klein.

Neben den vier Hundezimmern im Haus, in denen Vierbeiner untergebracht werden sollen, die nicht daran gewöhnt sind, draußen zu leben, gibt es auf dem Gelände auch noch ein Hundehaus mit großem Auslauf. Als Hundetrainer will Manfred Klein auch weiterhin arbeiten. In Einzeltrainings wird er auf dem Gelände mit „Problemhunden“ trainieren. Personal will das Paar nicht einstellen, „wir wollen das allein stemmen“, sagt Manfred Klein.

Ende Juli soll starten. Zuvor werden sich Vertreter des Veterinäramts die Räume ansehen und sie bei positiver Beurteilung für den Betrieb freigeben.