Hilden: Das Mega-Wochenende
Weinfest und verkaufsoffener Sonntag: Hilden gab sich großstädtisch und punktet bei den Besuchern.
Hilden. Ganz zielstrebig marschiert Timo auf das silberglänzende Ford Ka Cabrio zu. Tür auf, reinsetzen, Tür zu, Hände ans Lenkrad. Los könnte die Fahrt gehen - wenn Timo nicht erst neun Jahre alt wäre. "Mein Vater hat auch einen Ford Ka, aber kein Cabrio", erzählt er mit leuchtenden Augen. "So einen würde ich später gern fahren."
Bis es soweit ist, schaut er sich mit seinen Eltern noch auf der Gebrauchtwagenmesse auf dem Nove-Mesto-Platz um. "Wir wohnen mittlerweile in Langenfeld, aber dafür kommen wir natürlich gerne wieder nach Hilden", sagt Timos Mutter. Denn an diesem Sonntag gab es nicht nur glänzende Karossen auf dem Nove-Mesto-Platz zu bewundern, sondern auch eine Modenschau auf dem Alten Markt und ein Weinfest in der Mittelstraße, zudem hatten die Geschäfte ab 13Uhr geöffnet.
Dass an diesem Sonntag so viel in Hildens Innenstadt los ist, hatte das Ehepaar Feldkamp nicht erwartet: "Wir wussten gar nichts davon. Eigentlich wollten wir nur mit dem Rad Richtung Hilden", sagt Romana Feldkamp und genießt mit ihrem Mann ein erfrischendes Eis.
Alternativ hätte es auch ein Glas Wein sein können, denn nur wenige Meter weiter hatten verschiedene Winzer ihren Stand aufgebaut und luden zu Kostproben ein. Doch bei 24 Grad und strahlendem Sonnenschein war es fast ein wenig zu warm für Wein. "Gestern war der Zulauf eher ein wenig enttäuschend, wir hoffen das es heute besser wird", sagte Liesel Kost vom gleichnamigen Winzergut am frühen Sonntagnachmittag.
Auch Irene Nießwand vom Weingut Rodermund ist vom Hildener Weinfest noch nicht ganz überzeugt: "Es muss sich wahrscheinlich erst noch etablieren, so wie das Schoppenfest in Langenfeld."
Fest etabliert hat sich hingegen "Hilden à la mode". Schon bevor die ersten Models auf dem Laufsteg gingen, hatte sich eine große Menschentraube auf dem Alten Markt gebildet.
Drei Filialen und drei Einzelhändler zeigten, was Mann und Frau im Sommer 2008 tragen: Viel Weiß, dazu kräftige Farben wie kiwigrün oder kirschrot. Ein echter Hingucker war die Vorstellung der Landhausmoden von Wilma Engel. Im Dirndl und der Krachledernen tanzten die Models zu einer Technoversion von Heinos "Schwarzbraun ist die Haselnuss" über die Bühne.
Dem Publikum gefiel es ganz offensichtlich, und auch Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand schien zufrieden - mit der Modenschau und mit dem Mega-Wochenende in Hildens Innenstadt. "Eigentlich bin ich schon seit Mittwoch sehr entspannt", lachte er, "seit ich die Wettervorhersage kenne."