Monheim: Verhexte Premiere in der Aula
Ballett: Mitglieder des Body Balance Studios wagten sich erstmals mit einem Stück auf die Bühne – und 400 Zuschauer waren begeistert.
Monheim. Der Vorhang öffnet sich, die Lichter gehen aus. Auf eine Leinwand in der mit stolzen 400 Zuschauern gefüllten Aula wird das Bild eines Tanzhauses projiziert. Nach der Eingangsmusik wird die Leinwand hochgefahren und gibt den Blick auf eine lange Stange und ein Klavier frei. Es ist ein Ballettraum.
In vier Szenen erzählen 50 Balletttänzerinnen in prächtigen Kostümen unter der Leitung von Halina Feser am Samstagabend die einstudierte Dance-Story "Das verhexte Balletthaus".
Zur Geschichte: Tänzerin Lydia und ihre fünf Freundinnen nehmen Unterricht im Balletthaus. In der Nacht, wenn alle Balletttänzerinnen verschwunden sind, kommen Hexen, Knoblauchkinder und Fledermäuse und beweisen ihre eigenen tänzerischen Fähigkeiten.
Als eines Abends Lydia zum Üben in den Ballettraum kommt und es langsam Nacht wird, treffen die beiden Welten aufeinander. So wird sie Zeugin des üblichen Streits zwischen Haupthexe Any und ihrem Liebhaber Teufel Dän. Als Der Teufel erscheint, geht ein Raunen durch den Saal. Mit ihm betritt nämlich der 51. Akteur die Bühne - und der einzige Mann.
Der 28-jährige Manuel Frank hat mit seiner Rolle als Hahn im Korb keinerlei Probleme: "Das macht echt Spaß!" Trotzdem musste er anfangs erst mühselig von Freundin Caroline Göhmann, die die Lydia tanzt, überzeugt werden.
In der Pause des 95-minütigen Stücks kann Feser erst mal verschnaufen: "Das war jetzt der erste schwierige Teil, jetzt kommen ruhige Szenen. Diese halbe Stunde schaffen wir auch noch!"
In dieser schicksalhaften Nacht im Balletthaus verlieben sich Lydia und der Teufel ineinander. Und am Ende tanzen Hexen und Balletttänzerinnen in Freundschaft das große Finale.
Geschrieben wurde das Stück 2004 von Diplom-Ballett-Tänzerin Halina Feser. Im Januar 2007 hatte sie dann in ihrem Body Balance Studio an der Röntgenstraße mit dem Einstudieren begonnen. Am Ende des Abends ist sie begeistert: "Auf der Bühne zu stehen und mit Leuten, die mit mir meine Geschichte erzählen wollen, ist ein tolles Gefühl. Ich bin sehr stolz auf alle."
Auch die Zuschauer bezeugen mit tosendem Applaus ihre Begeisterung. "Mir hat es richtig gut gefallen, am schönsten war als meine Freundin die Bühne betrat. Das war ein toller Moment", erzählt der 19-jährige Zuschauer Christian Gehrke.