Hilden: Photovoltaik - „Es lohnt sich einfach“

Karl Wieden hat seit zehn Jahren Photovoltaik-Platten auf dem Dach – und kann eine solche Anlage nur empfehlen.

Hilden. Leicht skeptisch geht der Blick in Richtung Himmel. "Ziemlich diesig heute", sagt Karl Wieden. Strom produzieren die Photovoltaik-Platten auf seinem Dach gerade nicht. Ideal- sprich Südlage hat das Haus des 59-Jährigen eigentlich auch nicht. Und trotzdem hat Wieden meist ein Lächeln auf den Lippen, wenn er über seine Solarstromanlage spricht. "Die hat sich rentiert."

Seit 1999 hat er die rechteckigen Platten auf dem Dach. "Auch damals wurden Gas und Strom schon teurer", sagt Wieden, der seit 1987 am Balthaus wohnt. Solarstrom sei damals in aller Munde gewesen. "Also habe ich mich auch informiert." Der ehemalige Mitarbeiter von ICI war nicht der einzige. Hilden liegt, was die Zahl der Photovoltaikanlagen im Kreis angeht, ganz vorn. Über 150 sind es. Mehr hat nur Ratingen, was aber auch deutlich größer ist.

"Wir haben damals viel gerechnet", erinnert sich Wieden. Die Anschaffung kostete natürlich. "Eigentlich habe ich ja zwei Anlagen." Die erste kam 1999 aufs Dach, die zweite folgte 2003. Jetzt sind es insgesamt 45 Platten. Rund 40000 Euro mussten investiert werden. Durch Förderprogramme der Stadtwerke und der KfW-Bank bezahlte Wieden aber nur etwas über die Hälfte. Zudem wird der von ihm erzeugte Strom ins Netz der Stadtwerke eingespeist. Dafür gibt’s den sogenannten Einspeisesatz, bei Wieden sind das etwa 49 Cent pro Kilowatt. "Die werden mir am Ende des Jahres gutgeschrieben."

Was produziert denn seine Anlage pro Jahr? "In der Zeit waren es zwischen 2700 und 4600 Kilowatt jährlich, wobei die 2700 ein Ausreißer waren", sagt der 59-Jährige. Damit hat sich die Anlage praktisch amotisiert. "Man sagt normalerweise auch, dass es etwa zehn Jahre braucht." Die Sparmöglichkeit sei bei der Anschaffung schon der ausschlaggebende Grund gewesen, räumt Wieden ein. Mittlerweile interessierte er sich aber immer mehr für das Thema regenerative Energien. "Da könnte man noch viel mehr machen", ist er überzeugt. "Wind und Sonne, das bekommt man doch geschenkt." Er hat den Anfang ja bereits gemacht. "Was die anderen machen, kann ich ja nicht ändern. Aber ich kann allen Photovoltaik empfehlen." Die Technik habe sich mittlerweile weiter verbessert. Die Platten seien effektiver und preiswerter.

Von schlechten Erfahrungen anderer habe er noch nicht gehört. Und die Kritik, dass die "hässlichen" Platten doch die Dächer verschandeln würden, stört ihn nicht. "Ich sehe da den Nutzen. Zum Beispiel haben wir unser Dach ausgebaut. Wenn da früher die Sonne drauf stand, war es fast unerträglich heiß. Durch die Platten ist es jetzt wesentlich angenehmer."