Hildens englischer Garten
Peter Janke ist Gartengestalter. An der Hochdahler Straße hat er sich sein Paradies nach Vorbildern von der Insel erschaffen.
Hilden. Wo sind denn die Hecken? Englische Gärten haben doch immer Hecken, meint der Laie zu wissen. "Die wachsen ja noch", sagt Peter Janke und kann sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Englischer Garten ist nicht gleich englischer Garten, und das gut 13.500 Quadratmeter, also über ein Fußballfeld großes Grundstück des Hildeners hat praktisch gleich mehrere Gärten in einem zu bieten - und die Hecken sind nicht das, was beim Rundgang ins Auge fällt.
"Das Gelände ist sehr heterogen, was die Lebensbereiche angeht", sagt Janke, der England-Fan. Drei-, viermal im Jahr ist der 38-Jährige auf der Insel und hat sich schon früh in die englische Gartenkunst verguckt. Eben nicht, weil sie so stromlinienförmig, so vorhersehbar ist.
Beth Chatto ist sein Vorbild, "meine Lehrmeisterin", wie Janke sagt. Die heute über 80-Jährige ist für gartengestalterischen Arbeiten berühmt und bekam sogar schon den britischen Verdienstorden verliehen.
Auch der Hildener, der als Junge seine ersten Bücher über die Gärtnerei las, gestaltet Gärten. In Berlin, in der Schweiz, in der Normandie - oder eben bei sich zu Hause. "Das ist zu 100 Prozent Janke."
Als er zusammen mit seinen Eltern das Grundstück an der Hochdahler Straße erwarb, gab es dort praktisch nichts. "Ich hatte eine leere Leinwand", erinnert er sich. Seinen Ideen konnte er freien Lauf lassen. 2006 war das und deshalb sind einige der Pflanzen noch nicht voll ausgewachsen.
Was Janke besonders freut, sind die unterschiedlichen Böden, "von feucht-waldartig bis staubtrocken und vollsonnig". Deshalb kann er sich auch an den unterschiedlichsten Pflanzen austoben und selbst im Hochsommer muss nicht künstlich bewässert werden.
"Sehen Sie den Kiesbereich an, auch dort lässt keine Pflanze den Kopf hängen. Und wenn man genau hinschaut, sieht man auch die Wiederholungen, was einige Pflanzen angeht." Ein bisschen englische Ordnung muss dann schon sein, auch wenn er betont, ein "idealistisches Stück Natur schaffen zu wollen".
Viele Pflanzen musste er sich früher direkt von der Insel schicken lassen, mittlerweile züchtet er sie selbst. Seine Kunden können sich in seinem Garten Ideen holen.
In England, schwärmt er, herrsche eine viel größere Begeisterung für die Gärtnerei. "In Deutschland kaufen sich die Leute ein Haus und dann hat man halt einen Garten dabei."
Es gebe einen Spruch, der das verdeutliche: "Die Franzosen schneiden ihre Gärten, die Deutschen bauen ihre Gärten, und die Engländer pflanzen ihre Gärten." Aber auch in Deutschland sei mittlerweile ein größeres Interesse für dieses Thema erkennbar.