Jazztage: JiM will es noch mal wissen
Vom 24. bis 26. August finden die Jazztage statt. Im vergangenen Jahr mussten sie ausfallen.
Monheim. Vor rund 40 Jahren fing der Jazz Willi Bolten ein. Es war das Stück „Take Five“, das ihn in seinen Bann zog. „Seitdem hat mich die Musik nicht mehr losgelassen“, sagt der heute 77-Jährige. 1998 initiierte er den Verein Jazz in Monheim (JiM), der mittlerweile 100 Mitglieder zählt. „Ich hatte auf Festivals so viele Jazzkünstler gesehen. So etwas sollte es auch zu Hause geben“, sagt er. Was mit dem Altstadt-Jazz begann, wurde zu einem dreitägigen Festival. „Wir wollten etwas für Jazz-Fans tun und helfen, die Altstadt zu mobilisieren“, sagt Bolten.
Vom 24. bis 26. August finden die Jazztage zum vierten Mal statt. An sieben Veranstaltungsorten wird „qualitativ hochwertiger und facettenreicher Jazz“ gespielt. Zwischen Turm- und Kapellenstraße wird es eine Open-Air-Bühne geben. Der Eintritt zu allen Konzerten ist kostenfrei.
„Ursprünglich hatten wir geplant, die Jazztage alle zwei Jahre stattfinden zu lassen“, sagt Bolten. Doch weil 2009 zu wenig Leute in die Altstadt kamen, mussten sie im vergangenen Jahr ausfallen. „Es ist müßig, darüber zu grübeln, woran es lag. Die Leute, die da waren, lobten Qualität und Vielfalt der Veranstaltung“, sagt Bolten. Schließlich scheiterte es am Geld: Zu wenig Festival-Buttons wurden verkauft. Deren Kauf ist freiwillig. „Es ist sozusagen eine Spende für den Verein“, sagt Benita Kleinert, Schatzmeisterin des Vereins. Der Button koste auch in diesem Jahr zehn Euro und sei als Investition für die nächsten Jazz-Tage und das laufende Programm des Vereins — beispielsweise das Jazz-Konzert im Garten des Deusser-Hauses — zu verstehen.
Für das bevorstehende Festival stehen die Mittel aber erst einmal bereit. Rund 20 000 Euro sind zusammengekommen — der Erlös aus dem Button-Verkauf von 2009, Sponsorengelder und Mitgliedsbeiträge. „Die Zuwendung von Sponsoren fällt mittlerweile geringer aus als früher. Waren es schon mal 1000 Euro, sind es jetzt nur noch 350 Euro“, sagt Bolten. Auch von den Wirten erhält der Verein im Voraus keine finanzielle Unterstützung. „Wir hoffen aber, dass sie am Ende etwas spenden“, sagt Kleinert.
Laut den Veranstaltern ist das Programm auch in diesem Jahr besonders vielseitig. Viva Creole habe einen karibischen Einschlag, die Jazz Swing College Band, bestehend aus bis zu 19 Musikern, darunter aktive und ehemalige Musikschüler, sprächen auch junge Leute an.
Der Verein hofft auf viele Jazz-Freunde und Neulinge. „Damit wir auch in zwei Jahren wieder etwas auf die Beine stellen können“, sagt Bolten. Maximilian Hannemann, Mitbetreiber des Biergartens Zur Altstadt, liegt viel daran: „In den vergangenen Jahren war die Altstadt relativ tot. Mit den Veranstaltungen werden die Leute wieder in die Altstadt gelockt.“