Kibiz: Monheimer Kindergärten vor dem Umbruch

Das neue Gesetz bringt eine Menge Änderungen. Auf Stadt und Träger der Einrichtungen kommt viel Arbeit zu.

<strong>Monheim. Es heißt abgekürzt "Kibiz", hat in den vergangenen Monaten für reichlich Proteste gesorgt und ist nun so gut wie beschlossen: das Kinderbildungsgesetz. Es gilt als sicher, dass es im Landtag beschlossen wird. Vorab sind CDU und FDP auf Landesebene Forderungen der Städte und Wohlfahrtsverbände entgegen gekommen. Nun soll es im August 2008 in Kraft treten und die Kindergartenlandschaft kräftig durcheinanderwirbeln. Doch Monheims Jugendamtsleiterin Annette Berg ist optimistisch: "Das kriegen wir hin." Spektakulärste Neuerung ist wohl sicher der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Zweijährige ab 2010. Allerdings ist die Aufgabe der Kommune laut Düsseldorf bereits erfüllt, wenn die Abdeckung bei 50 Prozent liegt. "Je nach erhobenem Bedarf können es auch 40 Prozent sein", erläutert Berg, Donnerstagnachmittag frisch zurückgekommen von einer Informationsveranstaltung mit dem zuständigen Minister Laschet. Derzeit liegt die Betreuung der Kinder unter drei Jahren in Monheim bei rund elf Prozent. "Wir sind ohnehin mit den Trägern in Gesprächen. Das Thema ist für uns alle hier nicht neu. Aber jetzt wissen wir endgültig, wo wir dran sind", so Berg.

"Das wird eine riesige Umstellung. Wir werden eine ganz neue Kindergartenlandschaft bekommen. Aber das muss ja nichts Schlimmes sein." Annette Berg, Jugendamtsleiterin

Eine weitere Neuerung ist die Tatsache, dass Eltern künftig die Betreuung in den Einrichtungen zeitlich anmelden können. Die Kindergärten müssen dann eine Betreuung von 25, 35 oder 45 Wochenstunden wahlweise anbieten. Aber nicht jede Kita muss jedes Angebot vorhalten. Auch hier soll wieder der Bedarf ermittelt werden. Klar ist aber jetzt schon, dass damit auf die Träger von der Awo bis zu den kirchlichen Einrichtungen auch bürokratische Mehrarbeit zukommt. Denn es muss natürlich schriftlich festgehalten werden, für welches Kind welche Stundenzahl gilt.

Mit der Auswahl werden außerdem die Elternbeiträge neu geregelt. Denn eine 45 Stunden-Betreuung wird anders berechnet als weniger Betreuung. "Das heißt aber jetzt nicht automatisch, dass Eltern mit höheren Gebühren rechnen müssen", betont die Jugendamtsleiterin.

Einrichtungen Unter "Tageseinrichtungen für Kinder" fallen sowohl Kindergärten als auch Tagesstätten. Letztere haben aber eine Ganztagesbetreuung inklusive der Mittagszeit.

Plätze Insgesamt beherbergen Monheims Kindergärten und Tagesstätten 1231 belegte Plätze.

U3 Für Kinder unter drei Jahren sind in den Einrichtungen 28 reguläre Plätze vorgesehen.

Tagesmütter Derzeit sind etwa 43 Kinder über das Jugendamt bei Tagesmüttern untergebracht. Es gibt noch verfügbare Plätze.

Kontakt Wer eine Tagesmutter sucht oder einen Kindergartenplatz für sein Kind benötigt, wendet sich an das städtische Jugendamt unter Telefon 951 551 (Gabriele Peuker). Dort werden auch Auskünfte über die rechtlichen Ansprüche gegeben.