Langenfeld: Stadt im Zeichen des Buches

Langenfeld liest: Am 3. und 4. November wird die Innenstadt zum Umschlagplatz für Literatur.

Langenfeld. Für die Informations- und Wissensgesellschaft wird das Lesen immer wichtiger. Doch das Buch steht immer mehr in Konkurrenz zu Medien wie dem Fernsehen oder Internet. Wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, greift mancher in der warmen Stube doch wieder einmal zum guten alten Schmöker. Eine Lanze fürs Lesen von Büchern soll am Wochenende 3. und 4. November in Langenfeld gebrochen werden: Markt- und Stadthallen-Vorplatz werden sich in einen riesigen Büchermarkt mit Lesepavillons und Antiquariatsverkauf verwandeln. "Langenfeld liest" heißt das Ereignis, das das Citymanagement mit Blick auf den letzten verkaufsoffenen Sonntag 2007 (13-18 Uhr) als Magneten für den Einzelhandel organisiert.

"Es gibt zwei Gruppen von Menschen, die, die Lesen als Bereicherung und Erlebnis empfinden und jene, die mit Büchern nichts mehr am Hut haben. Letztere wollen wir fürs Lesen begeistern", sagt Citymanager Bülent Arslan. Auch der Buchhandel setze inzwischen bei der Gestaltung der Läden auf den Erlebnischarakter.

Ob Ostermarkt mit Eröffnung des Ideenparks im März oder verkaufslange Karibiknacht zu "Familienwelt Langenfeld" im Juli, die Themen für die vier zusätzlichen Verkaufstage pro Jahr variierten. Arslan: "Und das Thema Lesen passt sehr gut in die ruhige Jahreszeit." Die Stadt habe sich selbst dazu verpflichtet, keinen verkaufsoffenen Sonntag in die Adventszeit zu legen. "Damit das Shopping den religiösen Gedanken der Vorweihnachtszeit nicht verdrängt", so Arslan.

Die Chance, sich mit Literatur zu versorgen, sei angesichts von vier Buchhandlungen, der Stadtbibliothek mit rund 5800 Nutzern und kirchlichen Büchereien in den Stadtteilen da. "Wir müssen nur das Bewusstsein schärfen", meint der Citymanager. Das soll bei "Langenfeld liest" auch im Kontakt mit Autoren geschehen. Arslan hofft, dass sich die vier Buchhändler mit Aktionen in ihren Läden beteiligen werden.

"Daneben wird es Lese- und Vorlesestationen in einem großen Zelt geben. Es sollen die Themengebiete Kinderbücher, Mundart, Musik und Lesen sowie Kochen abgedecket werden", sagt der Organisator. Beteiligt seien die Langenfelder Kinderbuchautorin Hannelore Dierks und Lesepaten des Fördervereins der Stadtbibliothek. "Wir erwarten auch Rolli Brings, der aus seinem Musiker-Buch lesen und dazu singen will", verspricht Arslan.

Zehn Profis bieten an beiden Tagen auf dem Marktplatz Bücher aus dem Antiquariat an. "Außerdem kann dort einem Bonner Buchdrucker bei der Arbeit mit einer Presse aus dem 19. Jahrhundert zugesehen und ein Auftrag erteilt werden."

Mit 30 000 Lesezeichen, die jetzt in die Haushalte flattern, wird "Langenfeld liest" beworben. Das Aktionswochenende wird am Samstag um 11 Uhr eröffnet und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr fortgesetzt.

Frank Plasberg Ein Höhepunkt des Aktionswochenendes "Langenfeld liest" soll der Besuch von Frank Plasberg werden. Der Fernsehmoderator ("Hart aber fair") kommt am Sonntag, 4. November, in das Zelt auf dem Marktplatz, um dort ab 14 Uhr aus seinem Buch "Der Inlandskorrespondent" vorzutragen. Der 50-Jährige will anhand von Episoden beweisen, wie spannend Politik sein kann, wenn man sich nur traut, die ausgetretenen Pfade zu verlassen, und was passiert, wenn Politik auf die Realität trifft. Im Anschluss wird er für Gespräche bereitstehen und auch einige seiner Bücher signieren.