Kinderschutzbund: Rettung mit neuem Angebot im Center

Mit „Hilfe für Kinder“ zieht neue fachliche Kompetenz ins Kinder-Center am Eierplatz ein. Der Verein wird erstmalig mit festem Domizil im Süden des Kreises aktiv.

Monheim. Es wäre fast das tragische Ende einer wirklich wichtigen Institution gewesen: das Ende des Kinderschutzbundes in Monheim. Dabei war das Umfeld mit rund 80 Mitgliedern und einem gemieteten Domizil in der Stadtmitte am Eierplatz gut. Doch es fanden sich kaum noch Ehrenämtler. Angebot für Angebot musste zurückgefahren werden.

Schließlich stand der Vorstand mit der stellvertretenden Leiterin Marion Prondzinsky an der Spitze mit dem Rücken zur Wand. Kurz vor der Auflösung wurde noch als letzter Strohhalm die mögliche Kooperation mit dem benachbarten Ortsverein Langenfeld gesucht. Der zögerte. Doch jetzt ist wie der Märchenprinz ein anderer Verein aktiv geworden: „Hilfe für Kinder“ aus Velbert im Norden des Kreises Mettmann. Und der hat in Monheim viel vor.

Seit kurzem sind vom Verein angestellte Hauptberufler in den Räumen des Kinder-Centers aktiv. Dienstags, mittwochs und donnerstags geben drei Fachkräfte ganztags Tipps. Sie haben sich die Prävention auf die Fahnen geschrieben und wollen eng mit dem Jugendamt und den anderen in Mo.Ki (Monheim für Kinder) vernetzten Institutionen vom Kindergarten bis zur weiterführenden Schule kooperieren.

„Für uns ist das ein absoluter Glücksfall. Einmal sind die Angebote des Vereins wirklich toll. Und außerdem entlasten sie uns auch finanziell dadurch, dass sie Teile der Miete im Kinder-Center übernehmen“, freut sich Marion Prondzinsky.

„Hilfe für Kinder“ will breit gestreut aktiv werden. „Wir sind eine niedrigschwellige Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche, Eltern und ganze Familien, die bei Fragen zur Erziehung eine Hilfestellung brauchen“, betont Fritz Pellander, Psychologe und Leiter im Monheimer Kinder-Center.

Betont wird: Auch Fachkräfte anderer Einrichtungen aus dem Kinder- und Jugendbereich können das Angebot am Eierplatz nutzen. Der Erstkontakt ist kostenlos. Üblicherweise werden Einzelheiten anschließend mit dem Jugendamt geklärt, damit auf breiter Ebene geholfen werden kann.

Dem Monheimer Kinderschutzbund eröffnen sich damit ganz neue Möglichkeiten. Durch die grundsätzliche Absicherung finanzieller und fachlicher Art können nun weitere Projekte folgen.

„Demnächst werden wir zum Beispiel im Kinder-Center eine Baby-Massage anbieten“, sagt Marion Prondzinsky. Außerdem sind auch wieder — wie in früheren Tagen — Betreuungsgruppen geplant. „Die Anfragen sind groß. Aber bisher mussten wir leiden vertrösten. Das soll sich wieder ändern“, blicken die stellvertretende Vorsitzende und ihr ehrenamtliches Team wieder nach vorn Übrigens: Verstärkung ist jederzeit willkommen.