Lärm plagt die Anwohner
Bürger aus dem Bereich Am Sportplatz bis Nelly-Sachs-Straße beschweren sich über zu viel Verkehr. Der Rat hat das Thema am Mittwoch in den Planungsausschuss verwiesen.
Monheim. Die Lkw rattern über die Baumberger Chaussee, der Boden vibriert. Die Nerven vieler Anwohner des Wohngebiets Am Sportplatz/Maria-Montessori-Straße/Nelly-Sachs-Straße liegen blank. Der Lärm ist für sie eine Zumutung.
Sie wendeten sich an die Stadtverwaltung: Die geänderte Verkehrslenkung zum Gewerbegebiet Rheinpark führe zu einer erhöhten Verkehrsdichte und einem gestiegenen Lkw-Anteil — auch in der Nacht.
Zusätzlich wirke sich der desolate Zustand des Straßenbelags zwischen der Einmündung Nelly-Sachs-Straße und der bereits vor Jahren geschlossenen Einmündung Am Sportplatz verheerend auf die Lärmimissionen aus. Die Anwohner fordern einen ausreichenden Lärmschutz durch die Erhöhung eines Walls oder durch eine zusätzliche Wand.
Alternativ schlagen sie der Verwaltung vor, die Lücke im Lärmschutz im Bereich der früheren Einmündung Am Sportplatz kurzfristig zu schließen. Der Stadtrat folgte gestern Abend einstimmig einem Vorschlag der SPD, die Problematik in den zuständigen Planungsausschuss zu verweisen.
2001 wurde die Verkehrsbelastung auf der Baumberger Chaussee gemessen: 2853 Fahrzeuge fuhren zwischen 16 und 19 Uhr über die Straße, nach den Prognosen für das Jahr 2020 ist mit einer weiteren Zunahme des Verkehrs in diesem Bereich von zusätzlich rund 1600 Fahrzeugen zwischen 16 und 19 Uhr zu rechnen. Grundlage für die Errichtung einer Lärmschutzanlage ist die Überschreitung des zulässigen Lärmpegelwerts.
Der Verwaltung liegt für das Wohngebiet kein Gutachten oder Messwert vor, das müsse in Auftrag gegeben werden. Die Kosten werden auf 3000 bis 7000 Euro geschätzt. Für die „Prüfung, Bewertung und Einleitung von gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen“ verweist die Stadt auf die Zuständigkeit von Straßen NRW.
Denn am 1. Januar wurde die bisherige Stadtstraße Baumberger Chaussee zur Landstraße umgestuft. Damit fällt die Straße in den Verantwortungsbereich des Landesbetriebs.
Bevor die Stadt die Zuständigkeit abgibt, muss sie noch sanieren. Das war die Bedingung. „Wir müssen ein Teilstück großflächig abfräsen und eine neue Oberfläche aufbringen“, erklärt Andreas Apsel. Kosten: 125 000 Euro. Das Land fordert zudem eine 20-Jahres-Garantie. Sollte die Straße innerhalb dieser Zeit wieder zum Sanierungsfall werden, trägt die Stadt Monheim eine Selbstbeteiligung von 30 000 Euro.
Denn als zukünftiger Kostenträger nimmt Straßen NRW die Straße nur, wenn sie in einem ordentlichen Zustand ist. Die Bauarbeiten sind für April/Mai geplant. Dann ist die Chaussee zwar längst Landesstraße, „aufgrund der Witterung können wir die Arbeiten aber vorher nicht machen“, sagt Apsel.
Die Verwaltung schätzt, dass mit der Erneuerung des Straßenbelags eine „spürbare Verringerung des Geräuschpegels“ eintritt. Sollten danach weitere Beschwerden der Anwohner laut werden, müsse der dann zuständige Landesbetrieb informiert werden. An ihm liegt es dann, ob er ein Gutachten und weitere Maßnahmen in die Wege leitet.