Langenfeld: Bürokomplex Katzberg wächst

Businesspark´: Der dritte Abschnitt soll ab Mai gebaut werden. Für welchen Hauptmieter, das ist noch offen.

Langenfeld. "Ein Dienstleistungsunternehmen mit Milliardenumsatz will sich mit seinen knapp 100 Mitarbeitern am Katzberg ansiedeln." So machte Bürgermeister Magnus Staehler im Januar darauf aufmerksam, dass die Stadt einen dicken Fisch für die 4200Quadratmeter Bürofläche im noch nicht gebauten dritten Gebäudeteil des Gewerbeparks am S-Bahnhof an der Angel habe.

Die WZ brachte in Erfahrung, dass Langenfeld um die Gunst der Ages GmbH aus Düsseldorf buhlt. Das Unternehmen verdient mit der Abrechnung von Straßenmautgebühren sein Geld und soll dem Vernehmen nach rund zehn Millionen Euro an Gewerbesteuer einbringen.

"Der Gewerbepark wächst weiter", meldet jetzt die Businesspark Katzberg GmbH. Diese war 2004 eigens für die Vermarktung des millionenschweren Vermietungsobjekts unter anderem von der Stadtentwicklungsgesellschaft Langenfeld und der hier ansässigen Goldbeck Bau GmbH gegründet worden. "Im Mai wollen wir mit dem Bau des dritten Abschnitts beginnen", sagt Georg Loer. Der Goldbeck-Geschäftsführer und CDU-Ratsherr tritt als Projektsteuerer auf.

Zum Thema Ages sagt Loer: "Die haben noch nicht angebissen. Da kann es nicht schaden, wenn wir jetzt auch andere für den Standort interessieren." Schließlich soll die abschließende Erweiterung erst gebaut werden, wenn wie bei den ersten beiden Abschnitten der Hauptmieter schon feststeht

"Die Verhandlungen laufen", sagt Ulrich Beul, Chef der Stadtentwicklungsgesellschaft und Leiter der Langenfelder Wirtschaftsförderung. Der Baubeginn im Mai und die Fertigsstellung Anfang 2009 entspreche dem verabredeten Zeitplan. Und wenn die Option Ages nicht ziehe, sei es gut, über mehr Optionen zu verfügen. Beul: " So verstehe ich ein gutes Marketing."

Ab 290 Quadratmetern können sich Firmen am Katzberg einmieten. Die bisher zur Verfügung stehenden Nutzfläche von 13500Quadratmetern wird größtenteils durch die SaltigoGmbH, Vertriebsorganisation des Feinchemiekalienherstellers Lanxess für Zentraleuropa, sowie die Halfen-Deha Vertriebsgesellschaft belegt. Letztere gehört zur Halfen-Gruppe, einem international aggierenden Unternehmen für Beton- und Fassadenverankerungstechnik. In knapp vier Jahren entstanden rund 400 Arbeitsplätze in dem Gewerbepark mit Bahnanschluss und einem Parkhaus mit 520Stellplätzen.

Am liebsten hätte Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) den Ansiedlungs-Coup für den Katzberg als "Weihnachtsgeschenk" unter den Baum gelegt. Langenfeld hat sich seine Standortwerbung als "Steuerparadies" einiges kosten lassen. Da stünde es gut zu Gesicht, wenn nach der Silag Handel AG 2007 ein zweites großes Unternehmen der Steuersenkungsphilosophie durch seinen Zuzug die Absolution erteilen würde. Doch offenbar sind die Verhandlungen mit dem "dicken Fisch" Ages ins Stocken geraten. Nicht auszuschließen, dass das Ja-Wort auch bis Ende März - wie erhofft - noch nicht gegeben ist. Deshalb wird gerade jetzt das Werben für den Businesspark wieder verstärkt.