Langenfeld: Fliesenlegen für den Freibadstart

Der Winter hat auch im Freibad Spuren hinterlassen. Nicht alle werden bis zur Eröffnung am 2.Mai beseitigt sein.

Langenfeld. Die Sonne lacht und die Temperaturen kratzen an der 20-Grad-Marke. Sichere Zeichen dafür, dass die Freibad-Saison bevorsteht. Doch etwas müssen sich die Freunde des nassen Elements in Langenfeld noch gedulden.

Im Freibad an der Langforter Straße wird gerade mit Hochdruck daran gearbeitet, dass sich die ersten Badegäste am Samstag, 2. Mai, um 8 Uhr in die erfrischenden Fluten stürzen können.

Mit Hochdruck - das ist wörtlich zu verstehen: Seit vor knapp zwei Wochen das Wasser abgelassen worden war, sind Udo Janitschek und ein Kollege damit beschäftigt in Becken und Überlaufrohren mit Hilfe von Hochdruckreinigungsgeräten den Dreck, der sich dort während der siebenmonatigen Betriebspause abgesetzt hat, wegzuspülen.

Im 50 mal 21 Meter großen Schwimmerbecken macht das Duo gute Fortschritte. "Es könnte noch diese Woche wieder mit Wasser gefüllt werden", sagt Karl-Heinz Bruser (69), Chef des seit 2003 von der Sportgemeinschaft Langenfeld (SGL) betriebenen Stadtbades.

Auf den sonst jährlich durchgeführten Neuanstrich des großen Beckens wird diesmal verzichtet. Der könnte noch einmal 14 Tage kosten. "Aber unabhängig vom Wetter muss der Freibadbetrieb am 2. Mai starten", sagt Bruser. Da stehe er beim Schwimmverein, der DLRG und den Kanuten im Wort.

Die sind ab Mai auf Trainingsmöglichkeiten im auf 24 Grad aufgeheizten Wasser unter freiem Himmel angewiesen, weil das Hallenbad voraussichtlich bis Ende September eine Baustelle ist. Dessen undichtes Becken wird für 750.000 Euro mit einer Edelstahlwanne ummantelt und neu gefliest.

Die Fliesen sind auch im 20 mal 50 Meter großen Nichtschwimmerbecken des Freibads ein Problem. "Denen hat der harte Winter ziemlich zugesetzt", sagt Bruser. Allerdings ist er nicht der Meinung, dass der durch abgeplatzte und angehobene Fliesen entstandene Schaden größer als im Vorwinter ausfällt.

Anders sieht das Christian Kurschildgen vom gleichnamigen Langenfelder Fliesenleger-Betrieb. "Da ist deutlich mehr kaputt gegangen. Rund 480 Rillen- und 150 Formplatten im Becken müssen einzeln herausgenommen, abgeklopft und wieder eingepasst werden. Ersatzfliesen gibt es nicht mehr", sagt Kurschildgen. Dann wendet er sich mit seinem Angestellten Leo Hörnig wieder der Reparatur der Treppe ins Nichtschwimmerbecken zu.

Aufs Planschen im seichten Wasser sowie die Hosenboden-Abfahrt über die 95-Meter-Rutsche müssen Familien Anfang Mai noch verzichten. Bruser rechnet damit, dass der Nichtschwimmerbereich erst Mitte des Monats freigegeben werden kann. "Sollte es knüppelwarm werden, müssen wir das aber schneller hinbekommen", sagt er. Hochdruck im Bad!