Langenfeld: „Kibs“ bringt Kinder zum Laufen

In der Bewegungsschule der SGL können Kinder gleich mehrere Sportarten für sich entdecken.

Langenfeld. In den Ferien in die Schule gehen? Was sich nach ödem Nachsitzen anhört, ist für 30 Kinder zwischen sieben und elf Jahren ein abwechslungsreiches Vergnügen. Sie besuchen die Kinderbewegungsschule ("Kibs"), die die Sportgemeinschaft Langenfeld (SGL) im Zuge des Langenfelder Feriensports anbietet.

Die Kinder rennen durch die Sporthalle am Fahler Weg und spielen Fangen. Die Gruppe wird von Andrea Dickel (48) betreut. "Wir machen von allem ein bisschen, damit die Kinder ein paar Grundlagen lernen, wie zum Beispiel die Rolle vorwärts", sagt die Übungsleiterin. Täglich steht einen Vormittag lang eine andere Sportart auf dem Programm: Ballspiele, Leichtathletik, Geräteturnen und Bewegungsspiele.

Heutzutage bewegen sich Kinder auch deshalb immer weniger, weil tobende Kinder viel zu oft als Ruhestörer empfunden werden. Spielflächen werden durch Verbotsschilder genommen. Die Folgen sind Übergewicht, Haltungs-, Koordinations- und Konzentrationsschwächen. Hier soll mit Hilfe der "Kibs" gegengesteuert werden. Und Andrea Dickels Erfahrung ist: "Kinder sind generell bewegungsfreudig und machen gerne mit." Dass einige von ihnen anfangs keine Lust hätten sich zu beteiligen, gebe sich schnell. "Denn der wichtigste Grundsatz der ,Kibs’ lautet: Spaß am Sport." Um den zu wecken, würden beispielsweise verschiedene Stationen zu einem Parcours aufgebaut, den die Kinder mehrmals durchlaufen. An der einen Hallenwand machen sie einen Handstand und gehen dann direkt weiter zu Barren oder Pferd, wo sie von Dickel und ihren zwei Helfern Hilfestellung erhalten. "Am vierten Tag machen wir zum Abschluss ganz viele Spiele. Vielleicht bauen wir auch ein Trampolin auf, das ist eigentlich immer ein Höhepunkt", sagt die Sportlehrerin.

Die Kinder haben sichtlich Spaß. Die zehn Jahre alte Denise sagt: "Mir gefällt’s hier super. Aber ich habe ein bisschen Muskelkater von gestern, da haben wir so Radschlagübungen gemacht." Auch die Jüngsten unter den Bewegungsschülern spielen begeistert mit. "Ich mag hier eigentlich alles. Wir machen schöne Spiele", meint der siebenjährige Jonas.

Die Kinder lernen sowohl turnerische Grundlagen, als auch Techniken für die Laufdisziplinen und den Handball. Natürlich kann man es nicht allen recht machen. Florian (neun Jahre) findet beispielsweise: "Das mit den Seilen mag ich nicht so sehr. Da muss man sich am Seil festhalten und schaukelt so hin und her."

Dass die Kinder in viele Sportarten hineinschnuppern können, ist ein wichtiger Aspekt. "Wir wollen davon weg, dass Kinder früh in eine Richtung gedrängt werden, weil die sportlichen Belastungen schon sehr einseitig sind, wenn sich die Kinder früh auf etwas spezialisieren", sagt Andrea Dickel.

Zwischen den Kindern gebe es auch große Unterschiede, was die Leistung oder die motorischen Fähigkeiten betrifft. "Einige können nicht mal eine Rolle vorwärts machen, auch weil der Sportunterricht in der Schule oft zu kurz kommt", sagt Dickel.