Langenfeld: Pestalozzischule vor dem Aus?

Förderschulen: Die Stadt schlägt der Politik eine Schulkooperation mit Monheim vor.

<strong>Langenfeld/Monheim. An der Pestalozzischule Am Hang werden derzeit 117 Schüler mit Lernbehinderungen von 20 Lehrern gefördert. Gut möglich, dass Kinder wie Pädagogen bereits ab August nächsten Jahres zum Unterricht zur Monheimer Comeniusschule fahren werden. "Es gibt Überlegungen, die Pestalozzischule mit der Comeniusschule zu einer Förderschule zu konzentrieren", bestätigt Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) auf Anfrage der WZ. Hintergrund seien die aufgrund des demografischen Wandels zurückgehenden Schülerzahlen, "die dazu führen, dass wir unsere Schule mittelfristig nicht werden halten können".

Pestalozzi-Schule wird ohne Betriebserlaubnis geführt

Fakt ist, in Langenfeld wird die geforderte Zahl von 144 Schülern seit Jahren nicht mehr erreicht. Weil die Pestalozzischule mal von 133, 115 oder 118 Schüler besucht wurde, musste bei der Bezirksregierung alle zwei Jahre für den Betrieb eine Ausnahmegenehmigung eingeholt werden. "Die zuletzt erteilte lief im Oktober 2006 aus, so dass wir jetzt eine Schule ohne Betriebserlaubnis führen, bei der wir in den nächsten vier Jahren eine Schülerzahl von 95 erwarten dürfen", sagt Ute Piegeler, Leiterin des Schulreferats im Rathaus. Gleiches gelte für Monheim, denn auch die Nachbargemeinde trifft der Geburtenrückgang. Angesichts der Tatsache, dass für den Ganztagsbetrieb an der Krischerstraße gerade eine neue Mensa eingeweiht wurde, ist es verständlich, dass Klaus Rohde, Leiter der Comeniusschule und Langenfelder CDU-Kreistagsabgeordneter, auf die Idee kam: Wir haben wenig, ihr habt wenig - warum sollten wir nicht zusammengehen? "Nicht wir haben nach einem Partner gesucht, die Stadt Monheim ist an uns herangetreten", so Piegeler.

Verwaltungschef Staehler sieht darin ein lohnendes Beispiel für die oft geforderte Zusammenarbeit von Städten, um Kosten zu sparen. "Die Kooperation stellt aber auch eine erhebliche Verbesserung der Förderung für die Schüler dar. Der Ganztagsbetrieb in Monheim führt zu mehr Unterrichtsstunden", sagt Staehler.

Für das für 200 Schüler konzipierte Gebäude der Pestalozzi-schule, bei dem erst 2004 eine gut 600 000 Euro teure Erweiterung eingeweiht wurde, deutet sich eine neue Nutzung an: Der Kreis Mettmann sucht ein neues Domizil für seine "Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung" (Schüler mit Verhaltensauffälligkeiten). Deren Mietvertrag in Hilden läuft 2010 aus. Staehler: "Eine erste Begehung hat Am Hang schon stattgefunden."

Das letzte Wort hat aber die Politik: Der Schulausschuss soll sich der Frage am 9. Mai stellen.