Langenfeld: Ventilversagen löst Fiasko aus
In der Sporthalle muss für deutlich mehr als 100000 Euro ein Wasserschaden repariert werden.
Langenfeld. Bei der Einweihung im Dezember 2005 wurde die gut 4,3 Millionen Euro teure Sporthalle Hinter den Gärten von Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) als "Perle der Sportstätten" gefeiert. Tatsächlich staunen auch heute noch immer wieder auswärtige Volleyballer, die dort gegen die SGL antreten, über die Architektur und Ausstattung. Prellwände aus hellen Holz-Paneelen, ein Schwingboden mit eingebauter Heizung und ein Anstrich im warmen Terrakottaton zeichnen den Vorzeigebau aus.
Auch an der Technik hat die Stadt nicht gespart. Beispielsweise wurden 72 Magnetventile eingebaut, die computergesteuert die thermische Desinfektion der Duschen gegen Legionellen ermöglichen. Zwei dieser jeweils mehr als 1000Euro teuren Ventile sind bereits Mitte November geplatzt. Es entstand ein Wasserschaden von deutlich mehr als 100000 Euro. Doch Dirk Marx vom städtischen Gebäudemanagement setzte die Politik erst jetzt und nur auf Anfrage von Joachim Herzig (SPD) im Sportausschuss darüber in Kenntnis. Der Wasserschaden schränkt noch immer die Nutzung der Halle ein. Schüler und Sportler müssen zum Duschen in den benachbarten Altbau.
Was war passiert? In der Nacht zu einem Samstag war eines der Hightech-Ventile des im oberen Stockwerk der Halle liegenden Duschtraktes geplatzt. Das Wasser lief etwa 36 Stunden die Wände hinunter, überschwemmte die auf der gleichen Etage gelegenen Nebenräume und zog selbst etwa ein Drittel der Sporthalle im Erdgeschoss in Mitleidenschaft. Erst am Montagmorgen wurde der Schaden entdeckt. In der folgenden Nacht platzte ein weiteres Ventil.
"Daraufhin haben wir alle drei Duschbereiche abgestellt, um zu vermeiden, dass noch weitere Ventile kaputt gehen. Wir haben es geschafft, dass der Betrieb der Sporthalle weitergehen kann", sagt Christiana Schwarz, Architektin der Halle. Der nass gewordene Teil des Hallenbodens habe rasch getrocknet werden können. An den dem Wasser ausgesetzten Wänden musste der Putz abgeklopft und Rigips-Teile demontiert werden. In den oberen Räumen wurde der Fußboden aufgerissen und die Bodenheizung demontiert. Die Gebäudeversicherung schickte ebenso wie die Firma, die die Duschen eingebaut hatte, Gutachter. Die defekten Ventile wurden einem Institut für Materialprüfung in Kiel zur Untersuchung geschickt. "Das Gutachten sollte schon im Dezember vorliegen. Wir haben es bis heute nicht erhalten", sagt Schwarz.
Zwei Monate hatten große Bautrockner warme Luft gegen die nassen Wände und Böden geblasen. Schwarz: "Allein diese Arbeiten haben 30 000 Euro gekostet, der Gesamtschaden wird weit über 100000 Euro liegen."
Inzwischen hat das Verputzen der Wände begonnen, die Duschen aber bleiben abgestellt, bis die Ursache für das Ventil-Platzen gefunden ist. Dass der Sportunterricht läuft, bestätigt Rolf Schlierkamp, Rektor der Metzmacher-Schule: "Wir können voll trainieren, die Einschränkung betrifft nur das Duschen."