Mehr Geld für Internationale Klassen

In einem speziellen Programm kümmern sich Lehrer und Sozialarbeiter um Flüchtlingskinder, die keine Schule kennen.

Foto: Matzerath

Monheim. Die Stadt Monheim stellt sich auf einen weiterhin starken Zuzug von Flüchtlingen ein und will daher die Mittel für den Ausbau der Internationalen Klassen verdoppeln — auf insgesamt 120 000 Euro pro Jahr. Seit dem Schuljahr 2013/14 unterhält sie an der Sekundarschule eine Internationale Klasse für Kinder der Klassen 5 bis 7, die über keine oder geringe Deutschkenntnisse verfügen.

Die Internationale Klasse 2 für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren ist an der Peter-Ustinov-Gesamtschule angesiedelt. Die Schüler durchlaufen zwei Phasen: In der ersten steht die Vermittlung der deutschen Sprache im Vordergrund, die Schüler nehmen aber schon in ausgewählten Fächern (Sport, Kunst) am Unterricht der regulären Klasse teil. In der zweiten Phase soll sich der Schwerpunkt mehr in Richtung Integration verlagern, die Schüler mehr Unterricht in der Regelklasse erhalten. An der Gesamtschule wurde dies allerdings wegen der dortigen Klassenstärken bisher nicht umgesetzt, heißt es im Projektbericht der begleitenden Universität Duisburg-Essen. Die Kinder werden von Studierenden der Uni auf Honorarbasis unterrichtet.

Erst nach den Herbstferien wurde unter dem Titel „Internationale Klasse plus“ eine Gruppe für Kinder und Jugendliche eingerichtet, die noch nie oder nur unregelmäßig eine Schule besucht haben. „Das sind Kinder ohne klassische Bildungsbiographie, die nicht alphabetisiert sind und im schulischen Regelkontext Schwierigkeiten haben“, erklärt Peter Heimann, Leiter des Bereichs Schule und Sport.

Da die Internationalen Klassen sich erst an Schüler ab zehn Jahren wenden, müssen die Grundschulen die schulpflichtigen Flüchtlingskinder direkt aufnehmen. Dies betrifft schwerpunktmäßig die Hermann-Gmeiner-Schule. „26 Kinder - international bunt gemischt - werden derzeit bei uns in der Sprachförderung unterrichtet“, berichtet Schulleiterin Claudia Ullenboom. Diese Förderung sei ein allgemeines Modell, das den besonderen Anforderungen der Flüchtlingskinder nicht gerecht wird.

Um das System in Kleingruppen umwandeln zu können, habe die Schulverwaltung der Schule für zwei Jahre 1,5 Stellenanteile an Integrationshilfen zugesprochen. „Man muss dann sehen, ob es eine Anschlussförderung gibt“, so Ullenboom. Die Schule habe immer schon Kinder, die mit wenig Deutschkenntnissen eingeschult wurden, gefördert, aber jetzt würden diese Stellen ausschließlich für Flüchtlingskinder genutzt.