Monheim: Abenteuerspielplatz - Häuser zu bauen ist kinderleicht

Bei der ausgebuchten Ferienaktion sind die Kleinen voller Eifer bei der Sache. Ab 11. August ist der Spaß wieder für alle von sechs bis 14 Jahren geöffnet.

Monheim. Auf dem Rheinspielplatz wird wieder kräftig gehämmert und gebaut: Der Abenteuerspielplatz hat seine Pforten für eine Ferienfreizeit geöffnet. "Dieses Jahr sind wir restlos ausgebucht, etwa 35 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren machen bei unserer Aktion mit", erzählt Anke Mergardt, eine der sieben Betreuer, die sich in den letzten drei Ferienwochen um die Kinder kümmern. Die 29-jährige ist bereits seit drei Jahren dabei - den Abenteuerspielplatz gibt es seit vier Jahren.

Die Idee dazu ist im Rahmen der Zukunftswerkstatt 2002 entstanden und im Jahr 2003 ist der gemeinnützige Verein gegründet worden. Die ersten beiden Jahre wurde auf dem Pausenhof der alten Wilhelm-Busch-Schule an der Friedenauer Straße gewerkelt. Seit 2007 wird nun am Rheinspielplatz gebaut.

"Gib’ mir mal den Hammer, damit ich den Tisch zusammen bauen kann", bittet der siebenjährige Johann seinen Kumpel Lorenz (8). "Wir bauen hier ein Restaurant", erklärt er stolz. "Der Bergtisch kommt dann gleich noch in die Hütte. Wir haben das hier mit sechs Leuten gebaut, die habe ich alle hier kennen gelernt." Er ist das erste Mal dabei und ist begeistert.

Ein paar Häuser weiter steht das Werk von Lorenz, der Johann mit dem Tisch helfen wollte. "Unser Haus hat drei Etagen!", verkündet er. "Ich bin das zweite Mal dabei und es macht sehr viel Spaß hier. Auch das Essen schmeckt sehr gut."

Die Kinder bekommen jeden Tag eine warme Mahlzeit. Dagobert Füsser (67), ein ehemaliger Koch, sorgt jedes Jahr für die gesunde Ernährung. "Bei mir gibt es keine Pommes, davon bin ich ein Gegner", ist er überzeugt. Und dennoch sind die Abenteurer begeistert, wollen in die Töpfe gucken und freuen sich auf das Mittagessen. "Heute gibt es Hähnchenbrust mit Kohlrabi und Bratkartoffeln", ruft der Ehrenamtler den Kleinen zu.

"Wir wollen ein Kontrastprogramm bieten, in unserer medienüberfütterten Welt sollen die Kinder die Natur erfahren. Und durch den Umgang mit den Werkzeugen werden die Grobmotorik und das Selbstvertrauen gefördert", zeigt sich auch Marc Möller (42) von dem Projekt überzeugt. "Ich bin schon lange auf Abenteuerspielplätzen tätig und komme aus Düsseldorf. Ich wurde sozusagen nach Monheim ausgeliehen", lacht er.

So kommt er nun schon seit drei Jahren, um gemeinsam mit den Kindern zu bauen. "Es macht einfach Spaß, gemeinsam mit den Kindern die Natur zu entdecken", meint er. "Schön wäre es natürlich, wenn wir einen eigenen, festen Platz hätten, auf dem wir werkeln könnten. So müssen die Häuser immer wieder zerstört werden, was für die Kinder echt schwer ist. Zusagen bekommen wir immer wieder, aber dann machen die Anwohner Probleme. Hoffentlich finden wir bald einen Ort."

Favorisiert wird vom Verein Abenteuerspielplatz nach wie vor das Pfingsterfeld südlich des Berliner Viertels in den Nähe der beiden Kleingartenanlagen. Eine entsprechende Bebauungsplanänderung wurde jedoch vor einigen Wochen von der Stadtverwaltung überraschend von der Tagesordnung genommen.

Übrigens: Ab Montag, 11.August, geht der Abenteuerspielplatz wieder in den für alle Kinder von sechs bis 14Jahren offenen und kostenlosen Betrieb. Montags bis freitags kann dann täglich von 15 bis 18Uhr nach Herzenslust auf dem Gelände des Rheinspielplatzes an der Kapellenstraße gezimmert werden.