Monheim: Energiekosten´- Not macht auch die Stadt erfinderisch

Die Kostenexplosion treibt Sparmaßnahmen voran. Zumindest in diesem Jahr will die Mega die Preise nach der heftigen Anhebung in einigen Tagen stabil halten.

Monheim. Explodierende Energiepreise - das Thema ist in aller Munde. Kein Wunder: Schließlich müssen die Bürger mit kräftigen Erhöhungen rechnen. Aktuelles Beispiel ist die Anhebung des Gaspreises der Mega. Ab 1.August müssen 18Prozent mehr bezahlt werden.

Doch dieser rasante Anstieg trifft nicht nur Private und Firmen. Die Stadt selbst erwischt es auch - und damit letztlich einmal mehr den Steuerzahler. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Der Kostendruck lässt die Verantwortlichen im Rathaus auch kreativer werden.

Beispiel Schulen: Sie bilden 80Prozent des städtischen Gesamtbestandes an Gebäuden. Und Kurt Hundenborn vom Gebäudemanagement sagt stolz, dass mit der Firma Kirchner, Partner bei den Schulsanierungen, eine Energieeinsparung von 25Prozent vereinbart worden sei. Und die sei auch mit ziemlicher Sicherheit erreicht.

Außerhalb der Schulen ist der größte Einzelposten in Sachen Energie die Straßenbeleuchtung. Wurden dafür 2006 noch 197000Euro jährlich bezahlt, werden es in diesem Jahr wahrscheinlich mindestens 235000Euro sein. Doch auch hier wird gehandelt. Die mehr als 4600Straßenlaternen erhalten Stück für Stück energiesparende Natrium-Dampflampen.

"Viel mehr kann man dann aber nicht mehr machen", hält der im Rathaus dafür zuständige Markus Nesseler wenig davon, dem Beispiel anderer Städte wie Leverkusen zu folgen. Dort ist schlicht jede zweite Laterne abgeschaltet worden.

Gasversorgung durch die Mega und Fernwärme der Firma Favorit zusammen werden städtische Gebäude wie Rathaus, Feuerwehr, Kulturzentrum und Bürgerhaus mit über 30000Euro mehr in diesem Jahr belasten - rechnet Dieter Weier, Experte für Liegenschaften, vor. Für Strom wurde in diesen Gebäuden in 2007 übrigens knapp 230000Euro ausgegeben.

"Wir planen im Rathaus eine neue Heizungsanlage. Wahrscheinlich kommt die schon im nächsten Jahr", erläutert Hundenborn. Außerdem sei der Bergische Saal so gut wie fertig saniert.

Die alte Bleiverglasung wurde in Thermopen eingesetzt, der ganze Raum gedämmt. Und beim Bau der Mensa im Schulzentrum Lottenstraße wird auch Solarenergie genutzt. "Den Kindern wird das auf Schautafeln erklärt", sieht Hundenborn auch pädagogischen Nutzen.