Hilden: Zuwachs auf der Giesenheide

Was lange währt, soll ab Herbst endlich gut werden. Die Bauarbeiten für den ersten Bürokomplex beginnen.

Hilden. Erst war von einem Baubeginn am Jahresanfang die Rede, dann wurde der Termin auf Anfang Juli verschoben, nun sollen die Bagger im Herbst anrücken. Diesmal aber ganz sicher, meint Wolfgang Bühne, der für die Goodman Gruppe das Projekt Businesspark leitet. 37000 Quadratmeter hat Goodman an der Giesenheide übernommen, in einem ersten Bauabschnitt sollen darauf zwei Bürogebäude mit zusammen etwa 11000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen.

Die Verzögerungen sind vor allem darin begründet, dass der Bürokomplex ursprünglich von den Düsseldorfer Projektentwicklern Calliston geplant war. Calliston wurde aber zwischenzeitig vom australischen Immobilienfond Goodman gekauft, was auch die Besitzverhältnisse an der Giesenheide veränderte.

Erst vor der Sommerpause wurde das Grundstück in einen der Goodman-Fonds aufgenommen. Nun steht noch die Zustimmung des Fonds zum Baubeginn aus. Reine Formsache, meint Bühne: "Das Projekt wird nicht mehr eingestampft, wir haben ja auch schon einiges an Geld dafür ausgegeben." Auch ein Generalunternehmer sei schon gefunden, der in den Startlöchern stünde, um mit dem Bau zu beginnen.

Mietverträge sind indes noch nicht unterschrieben. Dass die Flächen ein Ladenhüter werden könnten, fürchtet Wolfgang Bühne dennoch nicht. Im Gegenteil: "In Hilden gibt es keine vergleichbaren Flächen, in der direkten Umgebung auch nicht. Erst wieder im Düsseldorfer Norden." Erste Gespräche mit potenziellen Mietern habe es auch schon gegeben. "Aber üblicherweise steigt das Interesse noch einmal stark, wenn der Rohbau steht."

Der Goodman-Rohbau wird im kommenden Jahr voraussichtlich auch der einzige Zuwachs auf dem Giesenheide-Gelände sein. Für den großen Teil, den die Stadt hält, sind die Aussichten noch weniger konkret.

Was den bisher einzigen Gewerbetreibenden auf dem Gelände, den Innenausstatter Loosberg, zur Verzweiflung treibt, findet Dezernent Norbert Danscheidt völlig normal: "Der Zeitplan war auf etwa zehn Jahre ausgelegt - und wir sind voll im Plan", sagte der gestern der WZ.

Auch wenn es noch keine sichtbaren Fortschritte gibt, war man im Rathaus nicht untätig: Zwei bis drei Gesprächspartner gebe es, die ernsthaftes Interesse an großen Flächen zeigten und mit denen die Planungen schon weit gediehen seien. Danscheidt: "Wir hoffen, das im Herbst realisieren zu können."

Außerdem richte man sich auf kleinere Gewerbetreibende ein: mit einer Stichstraße wird bald ein Teil des Gebiets in kleinere Einheiten aufgeteilt, sieben bis acht Parzellen sollen so entstehen. Zwei Unternehmen, die am Güterbahnhofsgelände keinen geeigneten Platz finden, können so auf der Giesenheide angesiedelt werden.

Dass noch nicht mehr Fortschritte zu vermelden sind, liegt vor allem am Anspruch, den die Stadt sich selbst gestellt hat, sagt Danscheidt: "Es ist das letzte, große, zusammenhängende Gewerbegebiet, da wollen wir die Flächen bewusst nutzen." Einkaufscenter sind da ausgeschlossen und auch Logistik-Unternehmen, die sich gerne am Hildener Kreuz niederlassen würden, kommen nicht in Frage. Sie bringen zu wenige Arbeitsplätze mit.