Monheim: Die Suche nach der Lösung

Nach dem geplatzten Kauf von Kirchenland herrscht Durcheinander. Wohnbebauung und Platzalternativen sind mit Fragezeichen versehen.

Monheim. Nach dem geplatzten Verkauf von katholischem Kirchenland an die Stadt zwecks Verlegung der Bezirkssportanlage in Baumberg herrscht vor allem eines: Durcheinander. Wie soll es weitergehen mit Blick auf das Sportstättenkonzept?

Eine Kostprobe: Bürgermeister Daniel Zimmermann spricht von einer "persönlichen Niederlage". Karl-Heinz Göbel, nicht nur Vorsitzender des Stadtsportverbandes und der SG Monheim, sondern auch CDU-Ratsherr, sieht nun endgültig nur noch die Lösung Kielsgraben für neue Plätze.

Finanzieren will er das durch Wohnbebauung auf dem Gelände des Jahn-Platzes. SPD-Planungsexperte Werner Goller kommentiert das mit den Worten: "Göbel und die CDU haben rein gar nichts gelernt. Die Bürger wollen den Platz behalten."

Die politische Diskussion ist wieder in vollem Gange. Da wird es fast schon zur Nebensache, dass der katholische Kirchenvorstand Monheims am Dienstagabend beschlossen hat, die begehrten 24 500 Quadratmeter Acker in Baumberg-Ost jetzt gar nicht mehr zu verkaufen.

Damit stellt sich das Gremium gegen Obere des Erzbistums in Köln. Am Dom schaut man jetzt tatsächlich in die Röhre. Die von der Stadt gebotenen 125 000 Euro waren dem dortigen Diözesan-Verwaltungsrat nicht genug mit Blick auf ein nachträglich eingereichtes Angebot von Bauer Bossmann - 200 000 Euro. Doch bei der "Preistreiberei" wollten die Schäfchen an der Basis nicht mitmachen.

Das Land steht nicht mehr zur Verfügung. Und für Bürgermeister Zimmermann ist klar, dass jetzt möglichst schnell die Bezirkssportanlage saniert werden muss. Allerdings sollte er sich erst einmal eine Mehrheit sichern zwecks Wohnbebauung in Baumberg-Ost. Damit will er nämlich eigentlich die Sanierung finanzieren.

Ursprünglich sollten dort mehr als 100Wohneinheiten entstehen. Doch die SPD geht nach dem Scheitern des bisherigen Sportstättenkonzeptes auf Distanz.

"Die Kröte haben wir geschluckt, um den Sportlern zu helfen. Wenn die Bezirkssportanlage aber nicht mehr verlegt werden kann, werden wir auch die Wohnbebauung wieder kritischer sehen", sagt Goller.

Das alles nutzt vor allem den Fußballern der Sportfeunde Baumberg nun herzlich wenig. Denn ab August beginnt definitiv die seit langem geplante Auskiesung der Firma Braaas weiter in Richtung Westen.

Damit fällt der Fußballplatz am Kielsgraben weg. Und das ist nicht mehr direkt aufzufangen. Die Politik muss nun einmal mehr nach neuen Lösungen suchen.