Die „Flusszeichen“ am Rheindeich sind eines ihrer bekannten Werke Monheimer Künstlerin Inge Welsch ist gestorben

Monheim · Die Künstlerin schuf mehrere Werke im öffentlichen Raum, darunter preisgekrönte Kunstobjekte auch in Hilden und Wülfrath. In den vergangenen Jahren konzentrierte sie sich vor allem auf Glasarbeiten.

Inge Welsch im Jahr 2020 in ihrem Atelier in Monheim.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Die Skulptur „Flusszeichen“ von Inge Welsch  auf dem Monheimer Rheindeich ist vielen Spaziergängern bekannt. Acht Meter ragt sie in die Höhe. Die polierten Edelstahl-Segel am blauen Mast drehen sich leicht im Wind. Rot, grün und braun gestreifte Hartholz-Planken am Sockel geben der Skulptur  farbige Akzente. 2002 anlässlich der Euroga wurde das Kunstwerk installiert. Die Künstlerin Inge Welsch (Jahrgang 1935) ist kürzlich gestorben.

Zu ihren bevorzugten Themen gehörten unter anderem der Baum, Baum und Mensch, Geburt und Tod, Wahrnehmen, Klang-Skulpturen und windbewegliche sowie Licht-Skulpturen. Meistens sind unterschiedliche Materialien im Spiel, beispielsweise Ton, transformiert in menschliche Körperhüllen, dazu bemalter Porenbeton, oder Grünschiefer mit rostigem Stahl kombiniert. „Ich arbeite mit vielen verschiedenen Materialien“, hatte die Monheimerin bei einem Atelierbesuch 2020 gesagt. „Die Kombinationen interessieren mich.“

Bei den „Flusszeichen“ verbinden die Materialien Vergangenheit und Gegenwart. Die Bohlen erinnern an Schiffsrümpfe, der glänzende Stahl steht für die Moderne. Klare Linien waren für Welsch künstlerischer Ausdruck der Gegenwart. Ihr Werk am Rheindeich setzt einen optischen Akzent und markiert auf spielerische Weise den Schutzwall. In den vergangenen Jahren konzentrierte sich Welsch in  ihrem Atelier an der Carl-Langhans-Straße vor allem auf Glasarbeiten. So wie das Orbit-Bild, ein rundes Gebilde, das aus verschiedenfarbigen, unterschiedlich großen Glasfragmenten besteht und von hinten beleuchtet wird. Der Entstehungsprozess ihrer Werke war vielfältig. Bei manchen wusste sie  von Anfang an, wie sie aussehen sollten. Andere entstanden beim Entstehen. Wie beispielsweise die Lampenschirme, die Welsch aus Glas gefertigt hat, um sie im Brennofen zu brennen. Das wisse man nie, wie sie wieder herauskommen, sagte die Künstlerin.  Auch mit Glasfaserkabeln hat Inge Welsch gearbeitet und einige skurrile Skulpturen erschaffen.

Inge Welsch absolvierte ein Graphik-Studium an der Folkwang-Schule in Essen. Sie nahm regelmäßig an den Kunstausstellungen des Kreises Mettmann teil. Sie war Mitglied im Verein Düsseldorfer Künstlerinnen und arbeitete viele Jahre kunstpädagogisch im Monheimer Haus der Jugend.