Auch in Monheim „Limes-Cicerones“ sollen Weltkulturerbe Limes erklären
Monheim · Künftig sollen Gästeführer über die antike Grenze und die Römer informieren – auch in Monheim.
(dpa) Die antiken römischen Grenzanlagen am Rhein in Nordrhein-Westfalen sind seit drei Jahren Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Aber große Teile des einstigen Niedergermanischen Limes sind aber unter der Erde verborgen und daher nicht sichtbar. Um die verschiedenen Stätten zu erklären und Wissen zu vermitteln, werden ab diesem Herbst Gästeführer mit dem Titel „Limes-Cicerones“ ausgebildet, berichtet das Amt des Landschaftsverbands-Rheinland für Bodendenkmalpflege in Bonn. Eine niedrige zweistellige Zahl von Teilnehmern habe sich angemeldet.
Der Kurs wird von der Deutschen Limes-Kommission gestaltet. Darin wird Wissen über das römische Militär, die Ausrüstung der Soldaten und die Bedeutung als Unesco-Welterbe vermittelt. Mitte 2025 soll die Ausbildung abgeschlossen sein. Sie findet unter anderem an Schauplätzen in Bonn, Monheim und Xanten statt, aber auch online.
„Es ist etwas Einzigartiges, das wir vor der Haustür haben, sagte Suzana Matešić, die Geschäftsführerin der Deutschen Limes-Kommission, über die antike Grenzanlage, die wie die Pyramiden in Ägypten oder die Chinesische Mauer unter Schutz steht. Die Kommission koordiniert Schutz, Vermittlung und Erforschung aller römischen Grenzanlagen in der Bundesrepublik. In Nordrhein-Westfalen sind die Relikte auf 19 Kommunen verteilt. Darunter sind Köln, Neuss, Dormagen, Monheim, Krefeld, Alpen, Bonn und Kleve. Die Überreste der Kastelle, Legionslager, Übungslager und zivilen Siedlungen bei den Kasernen sind meist in der Erde verborgen und müssen erklärt werden. Dieser Teil der Außengrenze des Römischen Reichs entstand vor rund 2000 Jahren und bestand bis ins 5. Jahrhundert. Der Abschnitt in Nordrhein-Westfalen ist 220 Kilometer lang und reicht von Bonn bis Kleve. Südlich und nördlich gehören weitere römische Grenzanlagen zum Welterbe.
Der Niedergermanische Limes wurde am 27. Juli 2021 Unesco-Welterbe. Geplant sind unter anderem einheitliche Schilder sowie ein Rad- und Wanderweg. Nordrhein-Westfalen hat sechs Welterbestätten. Das sind der Aachener Dom, Schloss Augustusburg in Brühl, Kölner Dom, Zeche Zollverein in Essen, Schloss Corvey in Höxter und der Limes.