Monheim Piwipper Böötchen ist startbereit

Monheim. · Wann die Rheinfähre ihren Betrieb aber wieder aufnehmen kann, steht noch nicht fest.

Während Kapitän Wolfgang Hoffmann steuert, kümmert sich Heiner Müller-Krumbhaar (vorne) ums Krisenmanagement.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Bislang hat Heiner Müller-Krumbhaar eher die Pegelstände des Rheins im Blick gehabt. Jetzt beobachtet der Vorsitzende des Vereins Piwipper Böötchen die Entwicklung der Coronafälle und die damit verbundenen Vorgaben ganz genau. Denn sobald diese gelockert werden, will er das Piwipper Böötchen wieder an den Start bringen. Das liegt zur Zeit sicher bei Köln im Hafen und wartet darauf, generalüberholt und fit für die Saison, endlich gen Monheim zu schippern. Das wird in der nächsten Woche passieren, kündigt Müller-Krumbhaar an.

Abstände sind auf dem Böötchen nur schwer zu realisieren

„Noch ist kein guter Zeitpunkt, die Pendelfahrten zwischen Dormagen und Monheim wieder aufzunehmen“, sagt der Vorsitzende des Vereins Piwipper Böötchen. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind aus seiner Sicht noch nicht weit genug zurückgegangen. „Und wenn ich das Böötchen und seine Größe betrachte, könnten wir nur wenige mitnehmen, um die vorgeschriebenen Abstände zu gewährleisten.“ Auch will er das Helferteam nicht in Gefahr bringen, das überwiegend aus nicht mehr ganz so jungen Menschen besteht. „Die Fährhelfer stehen in dauerndem Kontakt mit den Fahrgästen. Das ist noch zu ­riskant.“

Der Monheimer Müller-Krumbhaar, in seinem früheren Leben Professor für Physik, weiß Statistiken zu lesen, vergleicht und bleibt skeptisch. „Wir stellen uns darauf ein, die Saison spät zu starten. Das ist schade, aber wir stehen das durch. Unsere Finanzlage hält das aus“, sagt er. Immerhin habe man in sieben Jahren 140 000 Gäste über den Rhein gebracht. Doch wenn die Lage es erlaubt, könnte man – unter Berücksichtigung der dann noch notwendigen Auflagen – gegebenenfalls mit Mundschutz und entsprechendem Abstand wieder an den Start gehen. „Acht Leute“, so rechnet er, „könnten wir transportieren. Auf jeder Seite vier.“ Ob man dann auf die Helfer verzichten wird, ist noch nicht klar. Die Fährerlaubnis würde das zulassen. „Wir könnten eine Kasse aufstellen, so dass möglichst wenig Kontakte entstehen“, überlegt er.

Versammlungsverbot muss zunächst gelockert werden

Wichtig ist ihm, dass das Versammlungsverbot zumindest gelockert wird und ein Signal kommt, dass man sich im öffentlichen Leben freier bewegen kann, bevor es losgeht. „Wir gelten nicht als systemrelevant, wie die anderen Fähren, die Berufspendler transportieren“, erläutert er. Er rechnet mit einem positiven Signal erst, wenn die Corona-App auf dem Markt ist. „Dann kann man auch lokal auf die Infektionszahlen reagieren.“

Eigentlich kann das Piwipper Böötchen, das der Verein mit viel Liebe und Geld hat restaurieren lassen, 25 Passagiere aufnehmen, die von Monheims Rheinufer nach Dormagen möchten. Die Saison beginnt sonst Ende März/Anfang April. „Jetzt warten wir ab. Sicherheit geht vor“, sagt der Vorsitzende des Vereins Piwipper Böötchen. Die Fährhelferliste steht. Auch Kapitän Wolfgang Hoffmann und dessen Frau Sylvia sind bereit, zu starten.