Neueröffnung Wie der neue SKFM-Laden Monheims zweites Herz werden soll

Monheim · Am Freitag öffnete das neue Sozialkaufhaus des SKFM Monheim am Rhein an der Delitzscher Straße erstmals die Türen.

Peter Faßbender kümmert sich um das Angebot.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Räume sind hell und lichtdurchflutet. Alles ist neu und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Große Tafeln weisen darauf hin, wo was zu finden ist. Alles wirkt einladend und freundlich. So ist es kein Wunder, dass die Leute bereits Schlange stehen und sehnsüchtig darauf warten, dass der Laden des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer (SKFM) endlich seine Türen öffnet. Zum einen mussten sie fast einen Monat ohne das Sozialkaufhaus auskommen, zum anderen sind natürlich alle neugierig, wie es am neuen Standort aussieht.

„Offiziell geschlossen haben wir unseren alten Standort gegenüber vom Rathaus seit Ende Juni“, erklärt Sozialpädagogin Daniela Prehn. Da waren die Renovierungen am neuen Standort schon mitten in Gange. Gefunden und hergerichtet wurde der neue Laden in Kooperation mit der Stadt Monheim. Die Wahl fiel auf eine Halle an der Delitzscher Straße. „Da war ursprünglich ein Getränkehandel drin, dann eine Sattlerei“, erzählt Prehn. „Es war eine leere, verschmutzte Halle.“

Im April begann die Stadt mit den baulichen Maßnahmen. „Die Elektrik wurde neu gemacht, die Gasleitungen, die Heizungsanlage gewartet“, zählt Peter Faßbender, Verkaufsleiter und Ausbilder, auf. „Außerdem wurden behindertengerechte WCs eingerichtet und eine Trennwand eingezogen.“ Danach ging die SKFM ans Werk. „Wir haben alles schön gemacht“, bringt es Vorstandsmitglied Robert Dombrowski auf den Punkt. Die Pläne dazu hat Peter Faßbender gemacht. „Ich hatte bei der Planung freie Hand“, erzählt er. „Man hat mir vertraut.“

Qualitätsware für
erschwingliches Geld

Dieses Vertrauen hat sich ausgezahlt. Die Gestaltung des neuen SKFM-Sozialkaufhauses ist gelungen. „Es ist zwar ein Sozialkaufhaus“, erklärt Caspar Offermann, SKFM-Geschäftsführer, „aber die Atmosphäre hier soll den Menschen die Möglichkeit geben, wertschätzend einzukaufen.“ So steht hier nur hochwertige Ware im Angebot, die günstig zu erwerben ist. „Wir sehen den Laden als Begegnungsstätte“, betont Caspar Offermann, „für Menschen aller Generationen und aller Kulturen.“ Aber auch aller Schichten, denn nicht nur Menschen mit geringen finanziellen Mitteln sind hier willkommen, auch alle, für die das Thema Nachhaltigkeit wichtig ist.

„Der Laden ist der Weg, aber im Grunde geht es um die Menschen“, sagt Offermann. Zum einen um die Kunden und auch die Spender, zum anderen natürlich um die vielen Mitarbeiter und Helfer, die hier einen Job und damit auch eine Möglichkeit zur Weiterentwicklung erhalten. Neben den hauptamtlichen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen arbeiten im SKFM-Laden auch sieben Teilzeitkräfte und zwölf Arbeitsgelegenheits-Teilnehmer. Bei der Arbeitsgelegenheit (AGH) handelt es sich um eine Maßnahme, um Arbeitslose bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. „Die AGH-Teilnehmer bekommen hier eine kaufmännische Ausbildung, lernen mit der Kasse umzugehen“, erzählt Peter Faßbender. „Wir legen Wert darauf, dass die Leute, wenn die AGH-Zeit vorbei ist, nicht nur hier waren, sondern auch etwas mitnehmen können.“

Wichtig dabei sei, dass sich alle auf Augenhöhe begegneten. „Es geht um Respekt“, sagt Dombrowski und Caspar Offermann fügt hinzu: „Und um Achtung voreinander.“ Hier könnten Menschen erlebt werden, die berufliche Maßnahmen durchlaufen und auf Augenhöhe in Kontakt treten. „Es geht darum, die Schwächen voneinander zu kennen, aber nicht gegeneinander zu verwenden, sondern sich gegenseitig zu unterstützen“, so Offermann. Obwohl es ein Sozialkaufhaus oder auch Second Hand-Laden ist, möchte der SKFM weg von diesem Image und nennt es deshalb schlicht „Der Laden“.

Der neue Laden ist ein wenig kleiner als am alten Standort. Insgesamt hat er eine Fläche von 400 Quadratmetern, die Verkaufsfläche ist 210 Quadratmeter groß. Eingerichtet wurde er nicht nur mit viel Routine, sondern auch mit viel Herzblut. Und so sind auch alle froh, dass er endlich eröffnet wird. „Die Nachfrage war groß“, sagt Faßbender. „Jeder Tag, der geschlossen ist, tut weh“, meint auch Offermann. Denn der SKFM ist auf die Einnahmen aus dem Laden angewiesen, um die Arbeitsplätze erhalten zu können.

Ab sofort kann hier nachhaltig geshoppt werden. „Wir wollen hier ein zweites Stadtzentrum entwickeln“, meint Caspar Offermann dabei lächelnd. „Ein zweites Herz Monheims.“