Eisdielen in Langenfeld und Monheim „Deshalb ist das Eis bei uns günstiger als in Köln oder Düsseldorf“

Langenfeld/Monheim · Trotz Temperaturen von mehr als 30 Grad am Wochenende lässt die bisherige Saison viele Eishändler mit gemischten Gefühlen zurück. Welche Sorten bei ihnen dennoch beliebt sind und was das Eis wo kostet.

 Bedri Limani vom Eiscafé Aurora in Langenfeld sagt, dass das Geschäft im vergangenen Jahr besser lief.

Bedri Limani vom Eiscafé Aurora in Langenfeld sagt, dass das Geschäft im vergangenen Jahr besser lief.

Foto: David Grzeschik

Sasa Rotter muss schmunzeln. „Wie soll es schon sein – bei diesem Wetter“, sagt er. Seit zwei Monaten ist Rotter Inhaber des Eiscafés Treviso in Baumberg. Wenn das Wetter stimmt, laufe der Eisverkauf gut, andernfalls nicht, berichtet er. Das Problem daran: Die Tage, an denen das schöne Wetter dominierte, waren in diesem Sommer bislang rar gesät. Bei ihm kostet eine Kugel Eis 1,50 Euro – ein Preis, mit dem er nach eigener Aussage hinkommt. „Wir leben in keiner Großstadt, die Mieten sind hier niedriger, deshalb ist das Eis bei uns günstiger als in Köln oder Düsseldorf“, sagt er. Wenn der Verkauf läuft, seien vor allem fruchtige Sorten bei seinen Kunden gefragt, zum Beispiel Joghurt-Maracuja oder Mango.

Unbeständiges Wetter sorgt
für Planungsunsicherheit

Das bislang wechselhafte und eher nasse Wetter stellt auch Eisdielen in Langenfeld und Monheim vor Herausforderungen. Dass die Temperaturen auch an diesem Samstag auf mehr als 30 Grad steigen, dürfte das Geschäft der Händler ankurbeln – wenn auch kurzzeitig. Schon in der kommenden Woche soll es wieder abkühlen und neuer Regen fallen.

Der Dachverband der italienischen Eisdielen „Uniteis“, in dem nach eigenen Angaben rund 1000 Mitglieder und 2200 Eisdielen in ganz Deutschland organisiert sind, ist mit dem bisherigen Verlauf der Saison nicht zufrieden. Die Generalsekretärin Annalisa Carnio sagte der Redaktion: „Es läuft nicht so, wie man sich das wünscht. Der Sommer ist zu durchwachsen und der Frühling war auch nicht der Beste.“ Die Branche hoffe nun auf die nächsten Wochen und den August.

Aus Sicht von Bedri Limani vom Eiscafé Aurora in der Langenfelder Markthalle besteht in diesem Jahr auf jeden Fall noch Luft nach oben. Zwar sei er insgesamt zufrieden mit dem Verlauf der Saison, dennoch seien die Umsätze im ersten Halbjahr 2024 schwächer gewesen als im Vorjahreszeitraum. Das regnerische Wetter drückt bei vielen die Lust auf die kühle Süßspeise. „An schönen Tagen haben wir gut zu tun, bei schlechtem Wetter nicht“, sagt Limani. Die Kugel Eis kostet bei ihm in diesem Jahr 1,50 Euro – das sind nach eigener Aussage 20 Cent mehr als im vergangenen Sommer.

Noch negativer bewertet Fetullah Badur vom Eiscafé Ca‘d‘Oro die Lage. „Seit Corona läuft das Geschäft nicht so gut“, sagt er. Woran das liege? „An der Ökonomie“, antwortet er. Die Inflation in den Jahren nach der Pandemie hat seiner Ansicht nach dazu geführt, dass die Leute ihr Geld stärker zusammenhalten. Vom Wetter und Niederschlägen sei Badurs Geschäft nicht so stark abhängig wie andere Verkäufer, da sein Eiscafé überdacht in der Stadtgalerie in Langenfeld liegt. Die Kugel kostet bei ihm in diesem Jahr 1,50 Euro – und damit nach seiner Aussage genauso viel wie im vergangenen Jahr. Besonders die Sorten Amarena, Haselnuss und Pistazie seien bei ihm beliebt. Auffällig ist, dass die Eisdielen fast alle sehr ähnliche Preise gesetzt haben. Für ebenfalls 1,50 Euro je Kugel gibt es das Eis im Eiscafé Simonetti am Langenfelder Rathaus. Im Eiscafé Florenz am Marktplatz in Langenfeld ist die Kugel für 1,40 Euro zu haben. Vergangenes Jahr hatte das Eis hier noch 1,20 Euro gekostet. Ebenfalls 1,40 Euro kostet eine Portion der Süßspeis im Eiscafé Dolomiti am Monheimer Rathaus.

Etwas tiefer müssen Kunden dagegen im Eiscafé Art & Weise in Baumberg in die Tasche greifen. Hier kostet eine Kugel 1,90 Euro, vergangenes Jahr waren es noch zehn Cent weniger. Die handwerkliche Herstellung aus natürlichen und komplett pflanzlichen Zutaten sorgt bei Art & Weise für etwas höhere Preise. „Beständiges Sommerwetter würde die Lust auf Eis sicher steigern. Viele Gäste sehen es aber wie wir: Eis geht immer“, sagt Doreen Mattuczak. Eine größere Herausforderung sei es, feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. „Das Thema haben scheinbar gerade viele Gastronomien“, schiebt sie nach. Insgesamt sei sie trotzdem zufrieden mit der Saison. Neben den Klassikern seien vor allem die Sorten Zitrone-Minze, Kokos-Cookies, Mango, Tonka-Kirsche und Erdnuss-Salzkaramell beliebt.

Günstiges Eis im Umkreis —
trotz Preiserhöhungen

Trotz moderater Preissteigerungen bei einigen Eisdielen stellen Langenfeld und Monheim ein eher günstiges Pflaster für Liebhaber der kühlen Erfrischung dar. Eine nicht-repräsentative Umfrage von „Coupons.de“ ermittelte für Düsseldorf in diesem Jahr einen Durchschnittspreis von 1,57 Euro pro Kugel, für Köln kam das Portal auf einen Wert von 1,87 Euro. In Nürnberg und München steht sogar die Zwei vor dem Komma – davon ist man in Langenfeld und Monheim noch entfernt. Und dennoch: Je nach Entwicklung der allgemeinen Preise ist es gut möglich, dass auch die Eispreise in der Region im kommenden Jahr steigen werden. Bedri Limani sagt, er habe bereits für diesen Sommer überlegt, das Eis noch etwas teurer zu machen. Mit Rücksicht auf seine Kundschaft habe er darauf aber vorerst verzichtet. Für das kommende Jahr kann sich Limani eine weitere Preiserhöhung allerdings vorstellen.