Monheim: Sportstättenkonzept - Sportler wollen Druck machen

Die SG Monheim als größter Verein macht einen neuen Vorstoß. Der Verlierer könnte allerdings Inter Monheim sein. Am 20. August gibt es eine Podiumsdiskussion.

Monheim. Für Karl-Heinz Göbel, Vorsitzender der Sportgemeinschaft Monheim (SGM) mit ihren über 2000Mitgliedern steht fest: "In Sachen Sportstättenkonzept sollte noch in diesem Jahr eine Entscheidung fallen, ebenso für künftige Planungen." Man werde kräftig Druck machen. Im Klartext: Rathaus und Politik sollen endlich handeln. Da trifft es sich gut, dass Göbel auch CDU-Ratsherr ist.

Für die SGM ist das Konzept für Monheim - für Baumberg machen das der Baumberger Turn- und Sportclub (BTSC) und die Sportfreunde Baumberg - klar: Das Jahnstadion wird verkauft (Erlös etwa 4,1Millionen Euro) und mit den Einnahmen daraus das Häck-Stadion in eine Leichtathletik-Arena umgewandelt. Außerdem soll der Sportplatz von Gymnasium und Realschule wegfallen (weitere 1,4Millionen Euro), ebenso die Turnhalle an der alten Wilhelm-Busch-Schule (360000Euro).

Weitere SGM-Zahlen: Dem stehen Umbauarbeiten am Häck-Stadion mit 2,25 Millionen Euro, ein halber Kunstrasenplatz im Rheinstadion und der Außensportanlage an der Peter-Ustinov-Gesamtschule mit 600000Euro gegenüber.

Die bisherige Turnhalle der Busch-Schule soll auf dem Gelände des Häck-Stadions neu errichtet und mit der bestehenden Gymnastikhalle verbunden werden. Ein zusätzliches Gebäude mit einem Fitnessbereich und Umkleiden für die Leichtathleten würden die Sportanlage komplett machen. Zusätzlich müsste für den FC Monheim ein Kleinspielfeld aus Kunststoff errichtet werden.

Göbel: "Damit entstünden im Stadtteil Monheim zwei Sportzentren, die eigenverantwortlich von den beiden Vereinen betreut werden müssten. Für die Realschule und das Otto-Hahn-Gymnasium gäbe es gleichzeitig hervorragende Sportmöglichkeiten."

Nach dem Verkauf und den Baumaßnahmen bliebe für das Sportzentrum am Kielsgraben erhebliche Summen übrig. Denn dort soll sich nach dem Willen von Stadtverbands- und BTSC-Vorsitzendem Andreas Zauche der Baumberger Sport konzentrieren. Ob allerdings die Sportfreunde definitiv komplett zum Kielsgraben gehen, und die Sandstraße aufgeben, bleibt abzuwarten. "Das müssen die Fußballer ganz allein entscheiden", so Zauche.

"Bei der früheren Planung ging man von dem Wegfall der Diem-Halle und Kniprode-Turnhalle aus, denn zumindest eine Schule stand in Frage. Da dieses Thema vom Tisch ist, werden auch alle Turnhallen bestehen bleiben", erläutert Göbel. Der Verkauf der Bezirkssportanlage bringe einen Erlös von etwa zwei Millionen Euro, eine mögliche Wohnbebauung auf der Anlage Sandstraße etwa 2,35Millionen Euro.

Die Kosten für das Sportzentrum am Kielsgraben werden mit 11,8Millionen Euro angesetzt. Von den geplanten Änderungen sind mit der SGM, dem BTSC, den Sportfreunden Baumberg, dem 1.FCMonheim und dem neu gegründeten Inter-Monheim fünf Vereine betroffen.

Doch gerade Letzterer mit über 100Mitgliedern könnte der große Verlierer sein. "Unsere Heimat ist das Berliner Viertel. Da sind wir zu Hause", betont Inter-Chef Erkan Güneser. Einem Umzug der Fußballer vom Häck-Stadion zum Kielsgraben kann er wenig abgewinnen. Und auf die Nutzung des Rheinstadions mag Güneser nicht setzen. "Das klappt doch bestimmt nicht.

Tatsächlich sieht da auch Werner Geser, Vorsitzender des 1.FC Monheim, keine Chancen. "Sollte das Sportstättenkonzept so kommen, dann können wir gerade einmal unsere eigenen verlorengegangenen Trainingseinheiten durch den Ausbau im Rheinstadion auffangen."