Monheimer probierten die Angebote der Musikschule aus
Die Kultureinrichtungen luden ein zum Tag der offenen Tür.
Monheim. Im Keller der neuen Monheimer Musikschule wird afrikanische Lebensfreude spürbar. In dem schalldicht isolierten Raum hat sich zum Tag der offenen Tür eine Trommelgruppe rund um den Senegalesen Moussa Diallo (35) eingefunden. Er gibt den Takt vor — und den Text, den die Besucher des Kurses nachsingen sollen. Es ist ein Lied aus seiner Heimat. Es handele von einem Leben ohne Trennendes. „Alle gehen zusammen“, übersetzt er frei. Dann trommelt er weiter auf seine „Djembe“, bis seinen Schützlingen der Schweiß von der Stirn rinnt. „Es ist anstrengend, aber es macht auch unfassbar viel Spaß“, meint Dorit Hanusrichter. Sie ist extra aus Kaarst angereist, um das Angebot in dem erst kürzlich eröffneten Neubau am Berliner Ring zu testen. Ein Bekannter habe sie dazu eingeladen, erzählt die 56-Jährige. „Bei uns in der Umgebung gibt es so etwas leider nicht. Für mich ist das Lebensfreude pur. Es ist, als ob alle Zellen im Körper mitschwingen.“
Im gesamten Haus wird in den Räumen gesungen und musiziert — von Querflöte bis Gitarre. Wer Lust hat, kann den offenen Unterrichtsstunden beiwohnen oder auch mitmachen. „Wir zeigen, welche Möglichkeiten unser neues Gebäude bietet“, sagt Georg Thomanek. Der Leiter der Musikschule schätzt die Besucherzahlen auf knapp 700. Insgesamt sei bereits ein Anstieg der Nachfrage bemerkbar. „Die Musikschule ist nun noch besser ausgestattet und kann ganz neue Angebote machen.“
Das gilt auch für die Kunstschule, die ebenfalls in dem Neubau untergebracht ist. Bereits seit zwei Monaten laufen hier jeden Samstag kostenfreie Schnupperangebote, sagt Katharina Braun. „Das ist sehr gut angekommen“, freut sich die Leiterin der Kunstschule. Besonders schön sei, dass viele Kinder aus dem nahen Berliner Viertel den Weg ins Gebäude gefunden hätten. „Das zeigt, dass der Standort genau richtig ist und das Konzept aufgeht.“ Sie habe viele neue Gesichter gesehen. „Insgesamt haben wir unser Programm deutlich ausgeweitet. Trickfilme, Comiczeichnen und andere neue Kurse erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Resonanz übertrifft unsere Erwartungen.“
In einem der Werkräume können Kinder „Last-Minute-Weihnachtsgeschenke“ basteln. Erik Eversberg (9) hat einen Schutzengel im Glas gemacht. Wer das Geschenk bekommt, will er noch nicht verraten. „Ich habe eine Stunde dafür gebraucht“, sagt er stolz über seinen Glücksbringer aus Pappe, Stoff und Farbe. Im Keller ist der Trommelkursus inzwischen vorbei. „Viel zu kurz“ sei das Angebot gewesen, findet Dorit Hanusrichter. Die Reise nach Monheim bereut sie nicht.