Raucherunterstände: Schweißarbeit für das Raucherglück

Die Firma Melzer Metallbau stellt am Max-Planck-Ring unter anderem Unterstände für Raucher her.

Langenfeld. Es wird gehämmert und geschweißt. Funken fliegen. Eine Maschine biegt eine Metallstange in Form, als wäre sie weich wie Wachs. An anderer Stelle wird der fast fertige Sicherheitsbügel farbig beschichtet. In jeder Ecke der Produktionshalle arbeiten Mitarbeiter der Firma Melzer Metallbau GmbH hochkonzentriert.

Im Januar 2012 ist die Firma, die 1923 unter dem Namen Melzer gegründet und 1997 von dem heutigen Geschäftsführer Klaus Kuhlen übernommen wurde, aus Düsseldorf-Reisholz an den Langenfelder Max-Planck-Ring gezogen. In der knapp 3000 Quadratmeter großen Produktionshalle fertigen die 13 Mitarbeiter Überdachungen, Fahrradständer, Sicherheitsbügel, Schutzgitter, Bänke sowie Spezial-Konstruktionen für den Messebau an. „Wir fertigen die Produkte hier komplett an. Ein Spediteur bringt sie schließlich zum Kunden. Und die sitzen zu 70 Prozent im Ausland“, sagt Klaus Kuhlen.

Seit einigen Jahren produziert die Melzer Metallbau GmbH auch Unterstände für Raucher mit Verglasung und Überdachung. Die Auftraggeber sind meist Firmen, „die ihren rauchenden Mitarbeitern einen Schutz vor Regen und Kälte bieten wollen“, sagt Kuhlen. Dabei ist dem 58-Jährigen durchaus bewusst, dass Melzer mit diesem Angebot nicht der einzige Anbieter auf dem Markt ist. „Da gibt es viel Konkurrenz“, sagt er. „Aber wir konzentrieren uns auf Sonderanfertigungen. Damit stechen wir hervor — auch im Messebau haben wir uns so einen Namen gemacht.“

Der jüngste Auftrag ist ein Rauchunterstand, der nach Österreich geliefert wird. „Der soll im Skigebiet stehen und muss äußerst robust sein. Er muss in dieser Höhe Wind und Schneelast standhalten können“, sagt Kuhlen. An einen Boom durch das neue Rauchverbot glaubt er nicht: „Es wird zwar sicherlich einige Nachbestellungen geben, aber das werden wir kaum spüren. Die meisten haben sich bereits ausgerüstet“, sagt er.

Der Firma geht es gut. „Wir haben uns erholt“, sagt Kuhlen. Denn nach der Übernahme des Unternehmens 1997 sah es finanziell schlecht aus. „Kurz gesagt: Die Firma war pleite. Da war jahrelang einiges schief gelaufen“, sagt er. Weil er damals bereits als Betriebsleiter angestellt war, hatte er die Firmenpolitik des Vorgängers mitbekommen. „Der damalige Chef setzte nur noch auf Fahrradständer. Das war falsch. Ich habe das Potenzial der Firma erkannt und ein Risiko gewagt“, so Kuhlen.

Die Firma stellte ihr Angebot um und mietete eine größere Halle an, „um die neuen Produkte auch herstellen zu können“. Das Konzept ging offensichtlich auf.