Rhein-Spaß mit Tücken

Kaum kommt die Sonne raus, zieht es viele an den Monheimer Strand und ins Wasser des mächtigen Flusses. Doch die DLRG warnt vor den meist unterschätzten Gefahren.

Monheim. Die Sonne scheint. Die Sandstrände am Monheimer Rheinabschnitt sind absolut urlaubstauglich. Und wer dort bei 30 Grad in der Sonne liegt, den lockt auch das kühle Nass des Rheins. So freut sich auch Lukas Parth (14) aus Minden im Sauerland, dass er endlich mit seinen Großeltern an den Fluss fahren kann. Die drei machen Urlaub im Haus von Verwandten in Langenfeld. Den Monheimer Rheinstrand kennen die Sauerländer bereits. „Wir sind schon öfter mit dem Hund hergefahren“, sagt Margreth Parth. Während ihr Mann Manfred mit Enkel Lukas im Wasser spielt, sonnt sich die Rentnerin lieber im Liegestuhl. Und auch, wenn Lukas mit den Füßen im Wasser planscht: „Schwimmen ist tabu“, sagt Manfred Parth. „Die Strömung ist ja, glaube ich, ziemlich stark. Da ist es zu gefährlich zu schwimmen.“

Recht hat er, sagt Christopher Knust von der Wasserrettung der DLRG, die am Campingplatz Rheinblick ihre Wachstation hat. „Die vergangenen Tage sind zwar ruhig geblieben, aber es kommt öfter mal vor, dass wir einen erschöpften Schwimmer, der die Strömung einfach unterschätzt hat und in die Fahrrinne geraten ist, aus dem Rhein ziehen müssen.“ Ein Schwimmverbot im Rhein gebe es nicht. „Deswegen können wir den Leuten nicht verbieten, im Rhein zu schwimmen, aber grundsätzlich raten wir davon ab“, sagt Knust.

„Die großen Rheinschiffe, die vorbeifahren, üben einen großen Sog aus und ziehen den Schwimmer an. Ausweichen können die Schiffer nicht. Das ist also hoch gefährlich“, warnt Knust.

Sammy Mose (34) hat eine Picknickdecke am Sandstrand ausgebreitet. In einer Bucht spielen seine vier Kinder im seichten Wasser. „Nicht zu tief rein!“, mahnt der Familienvater, bevor er sich eingeölt in die Sonne legt. „Das Wasser ist mir eh zu kalt“, sagt Tochter Letizia. „Ganz rein will ich gar nicht.“

Das ist Christopher Knust von der Wasserrettung anderes gewöhnt. „Es gibt auch Leute, die mit Schlauchbooten oder Luftmatratzen aufs Wasser gehen. Das ist total unvernünftig. Die Erwachsenen sollten dabei immer ein Vorbild für die Kinder sein.“

Wenn die DLRG am Wochenende ihre Wache in Baumberg aktiviert, ist sie stets gut besetzt. Nachwuchsprobleme gebe es keine bei den Ehrenamtlern, so Knust. zwischen zehn und 15 Mann halten sich samstags und sonntags dort auf — und können sofort eingreifen, wenn sich am Strand oder im Wasser was tut. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, schon bei entsprechendem Wetter die Sandstrände abzufahren und die Leute zu warnen. Doch verbieten können wir nichts“, sagt Knust.