Sportstättenkonzept verdient jetzt auch seinen Namen
Überraschend hat der Rat einstimmig die Weichen für viele Jahre gestellt. Mittelfristig wird der BTSC eine Anlage für sich haben. Die Sportfeunde spielen dann am Kielsgraben.
Monheim. Sportstättenkonzept — wann immer das in den vergangenen Jahren ein Thema in der Politik war, schlugen die Wogen hoch. Immer wieder gab es Streitereien darum, wo welcher Platz gebaut werden soll. Doch seit der Ratssitzung von Mittwochabend sind die Karten neu gemischt. Fast schon sensationell haben die Fraktionen einstimmig bei Enthaltung der Grünen ein Konzept beschlossen, das diesen Namen auch verdient.
„Was für eine schöne Situation: Wenn das jetzt alle schon immer so gewollt haben, dann ist das doch wirklich ein guter Kompromiss.“ Damit brachte es Werner Goller (SPD) im Rat auf den Punkt. Denn nun ist für viele Jahre geregelt, wohin eigentlich sportlich die Reise geht. Vor allem in Baumberg herrscht endlich Klarheit. Denn definitiv wird nun kurz vor der Grenze zu Hellerhof am Waldbeerenberg eine neue Bezirkssportanlage gebaut. Baustart ist im Frühjahr. Kosten: 2,5 Millionen Euro.
Der BTSC hat einem Kompromiss zugestimmt — und das in kluger Weitsicht. Es entsteht ein Kunstrasenplatz für die SFB-Fußballer und ein Kleinspielfeld. Der BTSC erhält unter anderem eine Laufbahn, Wurfcenter, Weit- und Hochsprunganlage sowie Gymnastikflächen. Und ganz neu: Es gibt die Option für den Bau einer kleinen Sporthalle, ähnlich dem Vorbild der SGM im Häck-Stadion.
Richtungsweisend ist außerdem das Bekenntnis der Politik, am Kielsgraben ein Sportzentrum zu bauen. Die Firma Braas kiest dort noch bis 2016 aus. Bis spätestens 2024 müssen die Rekultivierungsmaßnahmen dann abgeschlossen sein. Die Stadt soll das Grundstück erwerben und in zehn bis zwölf Jahren dort zwei große Fußballplätze und ein Kleinspielfeld errichten.
Das passt zeitlich hervorragend. Denn besagter Kunstrasen auf der geplanten Bezirkssportanlage hält in etwa zehn bis zwölf Jahre. Dann müsste er erneuert werden. Das wird überflüssig, weil Baumbergs Fußballer dann komplett an den Kielsgraben ziehen. Mit ziemlicher Sicherheit wird dann auch die Anlage an der Sandstraße — mitten im Wohngebiet — aufgegeben.
Was heißt das für den BTSC mit seinen 1200 Mitgliedern? In zehn bis zwölf Jahren wird der Verein die Bezirkssportanlage für sich allein haben. Der dann ohnehin verschlissene Kunstrasen kann durch Naturrasen ersetzt werden. Dann sind tatsächlich alle Disziplinen der Leichtathletik — auch Speerwurf — dort möglich.
Bis dahin gibt es die Ausweichmöglichkeit Jahnstadion. Und für die Übergangszeit ist außerdem vereinbart worden, dass auf der vorerst gemeinsamen Bezirkssportanlage auch Alleintrainingszeiten für den BTSC eingerichtet werden, an denen die Fußballer nicht aktiv sind.
Im Stadtteil Monheim sind die Wogen längst geglättet. Derzeit wird für den FC im Rheinstadion noch ein halber Kunstrasenplatz für 550 000 Euro gebaut. Im nächsten Jahr wird im Häck-Stadion der Umkleidebereich erneuert und eine kleine Turnhalle gebaut. Sie dient auch dem Schulzentrum Berliner Ring und ersetzt die Halle der dann geschlossenen Hauptschule. Tatsächlich: Es ist ein abgerundetes Sportstättenkonzept.