Stadtfeste werden nicht lauter

Nach der Änderung des Freizeitlärm- erlasses sind vorerst keine zusätzlichen Partys geplant.

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Langenfeld/Monheim. Estelle Dageroth, zuständig für die Wirtschaftsförderung in Monheim und erste Citymanagerin freut sich: Volks- und Schützenfeste dürfen jetzt häufiger (18 statt zehn Mal im Jahr) stattfinden. Und es darf dabei länger gefeiert werden. So steht es im neuen Erlass des NRW-Umweltministeriums zum Freizeitlärm. Die Immissionsrichtwerte zum Schutz der Anwohner gelten aber nach wie vor. Auch das steht in dem Erlass. Er soll den Städten mehr Flexibilität bei der Genehmigung geben. Umweltminister Johannes Remmel rät den Städten ausdrücklich, sich vorher mit allen Beteiligten an einen Tisch zu setzen und für einen „angemessenen Ausgleich der unterschiedlichen Belange zu sorgen“.

Jan Christoph Zimmermann, Citymanager Langenfeld

Auch Estelle Dageroth ist es wichtig, dass sowohl die Dauer der Feiern, als auch die Lärmbelastung für die Anwohner „erträglich“ sind. Dabei verweist sie darauf, dass es in der Monheimer Innenstadt relativ wenige Großveranstaltungen gibt, die bis in die späten Abendstunden liefen. „Das ist eigentlich nur unser Stadtfest vom 27. bis 29. Mai.“ Auf der großen Bühne am Rathaus sei in diesem Jahr unter dem Motto „1001 Nacht“ an zwei Abenden Programm bis ein oder zwei Uhr. Doch wer in zentraler Innenstadtlage wohne, müsse sich sporadisch darauf einstellen. Sie erlebe die Monheimer jedoch als „sehr tolerant“, so Dageroth. „Die freuen sich über unser Stadtfest.“

Andere Feiern, beispielsweise die Karnevalssitzungen der Gromoka, finden im Zelt auf dem Schützenplatz an der Kapellenstraße statt — also nicht mitten im Wohngebiet. Ein wenig anders verhalte es sich bei den Festen in der Altstadt wie das Wirtefest, der Weihnachtsmarkt (bis 22 Uhr) oder heute Abend die Walpurgisnacht (bis nach Mitternacht). „Da sind es die Vereine, die feiern wollen.“ Die Stadt werde darauf achten, dass entsprechende Genehmigungen eingeholt und auch befolgt werden.

„Bisher sind wir mit den bestehenden Regeln gut klar gekommen“, sagt Langenfelds Citymanager Jan Christoph Zimmermann. Unabhängig von der neuen Gesetzeslage müsse man schauen, wie weit man die Anwohner belasten könne. „Wir werden nicht alles was machbar ist, ausreizen.“ Deshalb seien weder mehr Veranstaltungen geplant noch wolle man bestehende Feste in der City zeitlich ausdehnen.

Fünf große Veranstaltungen zählt Zimmermann allein rund um den Marktplatz auf: das Stadtfest im April, das ZNS-Fest, die karibische Nacht am 16. Juli, die Schlemmermeile im September, das Shoppenfest und die Freiluftkonzert-Reihe „Langenfeld Live“. Hinzu kämen noch zahlreiche Schützenfeste, größtenteils in den Ortsteilen und schließlich noch das Flugplatzfest in Wiescheid.

Einzig die Karibische Nacht warte dabei mit einem Musik- und Unterhaltungsprogramm auf sechs Bühnen bis in den frühen Morgen auf. Sowohl das große Stadtfest Mitte April als auch die Schlemmermeile im Spätsommer seien um 22 Uhr beendet.

„Im Frühling und Herbst wird es abends schnell kühl, und dann gehen die Leute nach Hause“, weiß der Citymanager. Und die sieben „Langenfeld Live“-Mittwochskonzerte in den Sommerferien auf dem Marktplatz beginnen extra schon um 18 Uhr und enden um 21 Uhr, damit die Anwohner um 22 Uhr ihre Nachtruhe sicher haben. „Wir müssen Balance halten.“ Zimmermann will Konfrontationen vermeiden.