Theater-Spielzeit in Monheim: Mit Volldampf in die Saison

Samstag startet die Theater-Spielzeit mit einem ungewöhnlichen Projekt. Es ist nicht die einzige Überraschung. 2009 soll außerdem die Lücke im Jugendangebot geschlossen werden.

Monheim. "Kultur in rheinform" verspricht das aktuelle Programm der Marke Monheim in einem Wortspiel. Tatsächlich sind die Angebote gut zugeschnitten auf die Menschen in der Rheingemeinde. Da ist natürlich einmal die Paniker-Operette "Napoleon en Monnem?", die bereits viermal ausverkauft ist.

Und für den Zusatztermin am 12.November gibt es ebenfalls nur noch Restkarten. Aber auch die anderen Angebote können sich sehen lassen. Und wenn am Samstag der Start in die Theater-Saison ist, dann wird das ein nicht alltägliches Ereignis.

"Die Troerinnen" und "Lysistrate" werden an einem Abend aufgeführt. Dabei liegen Weinen und Lachen ganz nah beieinander. Denn es handelt sich um eine Tragödie und eine Komödie aus der griechischen Antike in moderner Inszenierung - präsentiert von der Theater-Kompagnie Stuttgart.

Ein Unikum ist nicht nur, dass die Schwaben noch nie in Monheim gastierten. Sie haben am Neckar auch ein festes Haus, sind also keineswegs das übliche Tournee-Theater. Und Regisseur Christian Schlösser wird außerdem am Samstag um 18.15Uhr in der "Kulisse" eine kurze Einführung geben.

Herausragend ist ebenfalls, dass für die Komödie "Der Gott des Gemetzels" (6.Dezember) und "Gefährliche Liebschaften" (7.März) Dolmetscher in die Gebärdensprache übersetzen werden. "Meines Wissens ist das einzigartig in der ganzen Region", betont Renate Bugey.

Die 58-Jährige hat das Kulturprogramm bei Marke Monheim erarbeitet, ist nun aber selbstständig. Ihren Platz hat Mareike Holtkamp eingenommen. Und die arbeitet bereits, beraten von ihrer Vorgängerin, an Neuerungen für die Saison 2009/2010.

Bei aller Vielfalt - neben Theater gibt es ein Kinderprogramm, Seniorennachmittage, Klassik und Jazz - ist eine Altersgruppe nämlich bisher überhaupt nicht erfasst worden als Zielgruppe: Jugendliche.

Doch das soll sich ändern. Neben Comedy-Auftritten (siehe Interview rechts) denkt Holtkamp unter anderem daran, Theater-Gruppen der Schulen zu integrieren. "Da ist viel Potenzial drin", so die 26-Jährige, die unter anderem eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau hat.