Hilden: Ein Feuerwerk der Kontinuität
Vier Tage im Ausnahmezustand: Vom 24. bis 27. Oktober steigt in der Fußgängerzone Hildens größtes Volksfest.
Hilden. Er steht für Kontinuität: FDP-Mitglied seit 1961, Ratsmitglied seit1975, Vorsitzender der Hildener Werbegemeinschaft seit 1978 sowie Organisator von Weihnachtsmarkt (seit1978) und Itterfest (seit1981). Da verwundert es nicht, dass Horst Welke auch beim Programm für das 27.
Itterfest vom 24. bis 27.Oktober auf Bewährtes setzt. Die Zahl der Buden und Stände ist seit Jahren mit rund 80 nahezu unverändert - "es gibt eben in der Mittelstraße nicht mehr Platz", sagt Welke.
Live-Musik, Kinder- und Seniorennachmittag im Festzelt - "das wird sehr gut angenommen." Und das Brillantfeuerwerk zum Abschluss ist ebenso obligatorisch - "es gefällt den Leuten."
Doch trotz aller Konstanz war gestern bei der Vorstellung des Itterfest-Programms etwas ungewöhnlich: Horst Welke fand keinen Grund für eine Beschwerde. Keine neue Verordnung, die den Standbetreibern das Leben erschwert; keine Baustelle, die das ohnehin begrenzte Platzangebot einschränkt; selbst der Bauzaun vor der Sparkasse stört ihn nicht.
Woher kommt diese Zufriedenheit? Hat der alte Haudegen mit 75 Jahren das Granteln verlernt? Oder will er gar seinen seit Jahren immer wieder angekündigten Rückzug aus der Organisation von Hildens beiden größten Volksfesten nun wirklich in die Tat umsetzen? Nein. "Ich werde nächstes Jahr wieder als Vorsitzender der Werbegemeinschaft kandidieren", so Welke.
Womöglich ist es die Aussicht auf ruhigere Zeiten, die Welke so gelassen macht. Schließlich will er bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr nicht mehr für den Stadtrat kandidieren. Dann hat er mehr Zeit für die Vorbereitung seiner beiden Feste, die immerhin jedes Jahr mehr als 100.000 Besucher anlocken. Wenn sich die Menschen in der Innenstadt drängen, ist Welke glücklich.
Das ist es. Seine Zufriedenheit hat einen ganz einfachen Grund: Er freut sich auf das Fest - so wie die meisten Hildener. Allein der Gedanke daran, dass sich halb Hilden in und die andere Hälfte vor den Ständen treffen wird, lässt seine Stimmung steigen.
Und in dieser Gemütslage schwelgt er gern in Erinnerungen. Denkt an damals, als die Herbstkirmes ("die letzte im Kreis Mettmann, danach fahren die Schausteller ins Winterquartier") viel an Anziehungskraft verloren hatte.
"Da hat der Schausteller Robert Herweg mich gefragt, ob ich nicht was machen kann", sagt Welke. Er hat was gemacht, hat die Kirmes mit Trödelmarkt und Volksfest verbunden. Eine Kombination, die bis heute nichts an Reiz verloren hat. Warum also etwas ändern?