Langenfeld: Den Versuchungen widerstehen

Kinder, Eltern und Lehrer sollen im Kampf gegen Gewalt und Drogen gestärkt werden.

Langenfeld. Lesen, Fernsehen, Radio und Internet - Kinder und Jugendliche leben in einer reizüberfluteten Medienwelt. Meist aber in einer völlig anderen als ihre Eltern - und das hat nicht nur mit der eigenen Jugendsprache zu tun. "Spätestens mit Beginn der Pubertät probieren sich junge Leute gerne aus.

Und dann werden schon mal Drohungen gegen Mitschüler per SMS versandt oder beleidigende Bilder im Internet veröffentlicht. Das Mobbing mit neuen Medien ist ein Problem an den Langenfelder Schulen, das längst nicht ausgestanden ist", sagt Ulrich Schweitzer, Referatsleiter für den Jugendschutz bei der Stadt.

Einfach mal ausprobieren, das gilt für Jugendliche noch auf einem anderen Gebiet. "Jeder vierte hat schon einmal Haschisch geraucht", bezieht sich Schweitzer auf den Bundesschnitt. Zahlen für Langenfeld gebe es nicht. Und oft genug würde der Jugendschutz gerufen, weil junge Leute mal wieder bei viel zu lauter Musik auf einer Spielplatzbank sitzen und sich besaufen.

Damit Kinder in der Phase des Ablösens vom Elternhaus erst gar nicht auf den Tripp kommen, der sie vor Probleme stellt, starten jetzt in Langenfeld die Aktionswochen des Jugendschutzes. Unter dem Titel "Stark für den Alltag" werden Schülern, Eltern, Erziehern und Pädagogen in insgesamt 19 Projekten eine Fülle an Information und Trainingsmöglichkeiten für die gewaltfreie Konfliktlösung und gegen "Haschisch und Co" geboten.

Die meisten der Veranstaltungen spielen sich allerdings intern ab, in jeweils einer Hand voll Schulen, Kindertagesstätten und offenen Jugendtreffs, die der Einladung des Jugendschutzes zur Beteiligung angenommen haben.

"Peng! Du bist tot1" ist beispielsweise der Abend mit der Medienpädagogin Antje Rometsch überschrieben, die am Mittwoch, 29. Oktober, um 20Uhr die Kita Ricarda-Huch-Straße 28 besucht. "Von ihr erfahren Eltern, was es bei ihren Kindern auslöst, wenn sie lange allein vor dem Fernseher sitzen oder erste Gehversuche im Internet machen", sagt Schweitzer.

Rometschs Vortrag dürfte sicher nicht nur die Eltern der städtischen Tagesstätte interessieren. Doch ob noch ein Plätzchen für externe Zuhörer frei ist, sollte man bei der Einrichtung lieber selbst erfragen: Telefon 929961. Schweitzer hält es für wichtig, auch die nicht-öffentlichen Angebote zu bewerben, "damit weitere Einrichtungen sich im nächsten Jahr beteiligen".

Wie sieht ein Kind aus, wenn es kifft? Antworten darauf und Tipps für die angemessene Reaktion sollen Eltern beim Info-Abend am Mittwoch, 29. Oktober, um 19.30 Uhr in der Stadthalle erhalten. Dafür wurden Doris Heckmann-Jones und Dieter Requardt von der Awo-Suchtberatung Monheim/Langenfeld gewonnen. Der Eintritt ist frei.