Hilden: Die Elb ist jetzt „jugendreich“
Vor zehn Jahren zogen 17 junge Familien im Hildener Norden in ihre Häuser in einer „Kinderreichen“-Siedlung ein.
Hilden. Kinder, wie die Zeit vergeht. Zehn Jahre ist es her, dass die Stadt Hilden in der Elb ihr (bisher) letztes großes Kinderreichen-Projekt verwirklicht hat. Dort entstanden im Auftrag der Hildener Wohnungsbaugesellschaft insgesamt 17 Öko-Häuser, die zu Komplettpreisen von 320.000 bis 350.000 Mark an Hildener Familien mit mindestens zwei Kindern verkauft wurden.
"Das war schon ein sehr günstiger Preis", erinnert sich Wolfram Weidt (44), der mit seiner Familie zu den ersten drei Siedlern in der südlichen Elb gehörte. Für ein vergleichbares Haus musste zu dieser Zeit rund 500.000 Euro gezahlt werden.
Aus den Kindern von damals sind mittlerweile junge Erwachsene geworden. So wie Janine Weidt (17). Sie erinnert sich gern an die erste Zeit in der neuen Siedlung: "Es war nie langweilig" - und sehr praktisch, "dass alle Freunde so nah beieinander wohnten". Daran hat sich bis heute wenig geändert. Fast alle Freunde, mit denen die 17-Jährige seinerzeit "am liebsten auf den Baustellen gespielt" hat, wohnen noch heute in der Elb.
Die geringe Fluktuation hat mehrere Gründe, so Wolfram Weidt: Der Zusammenhalt der neuen Elb-Bewohner sei von Anfang an gut gewesen, und die anfängliche Distanz zu den Alt-Elbern ("mancher fürchtete anfangs bei 50 Kindern in der Siedlung um seine Ruhe") sei schnell gewichen. Ein weiteres Argument ist das Vorkaufsrecht, das sich die Stadt auf 20 Jahre gesichert hat.
Die Elb war das vierte Projekt dieser Art, das die Stadt für junge Familien auf die Beine gestellt hat. Vorher wurde für sie am Weidenweg, in der Lodenheide und am Biesenbusch preiswerter Wohnraum gebaut. Und zwischen den einzelnen Projekten lagen jeweils rund zehn Jahre. Es wäre damit also wieder an der Zeit dafür.
"Es ist immer wünschenswert, etwas für junge Familien zu machen", sagt auch Hildens erster Beigeordneter Horst Thiele. Konkret würde es derzeit aber noch keine Pläne geben.
Denn dafür müsste es ein geeignetes Grundstück geben. Die sind aber rar gesät in Hilden. In Betracht kämen eigentlich nur zwei Flächen: Das Gelände der Albert-Schweitzer-Schule am Wiedenhof und die Fläche zwischen Hofstraße und S-Bahn-Strecke. Beide Grundstücke sind aber noch nicht nutzbar.
Die Hauptschule ist noch nicht ausgelaufen, "und ohne eine Lösung für die Fabricius-Sporthalle passiert dort nichts" (Thiele). Und auch die zweite Variante ist kurzfristig nicht umsetzbar, denn eine Bebauung an der Hofstraße "hat keine hohe Priorität".