Langenfeld: Bürgermeister Staehler kandidiert nicht

Der 50 Jahre alte Christdemokrat sucht ab Oktober 2009 in einem Düsseldorfer Unternehmen die neue Herausforderung.

Langenfeld. "Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören", sagt der Volksmund. Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) beherzigt jetzt diese Weisheit. "Der schönste Moment in meinem Leben war das Erreichen der Schuldenfreiheit Langenfelds am 3.Oktober um 20.21 Uhr", bekennt der 50-Jährige. Mit dem Buch "1-2-3Schuldenfrei" hat der erfolgreiche Chef der "StadtAG" gerade seinen Erfahrungsbericht vorgelegt.

Weil die Arbeit getan ist, lässt Staehler im Rathaus eine Bombe platzen. "Ich stehe für eine erneute Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters in Langenfeld nicht zur Verfügung und beende am 20. Oktober 2009 meine 20-jährige politische Arbeit in und für Langenfeld", teilt das Stadtoberhaupt mit. Am Dienstag hatte er Parteivorstand und Fraktion den Verzicht erklärt.

Staehler, der seit 1994 Bürgermeister ist, will sich am Ende der Wahlperiode neuen beruflichen Herausforderungen stellen. "Außerhalb der Politik", wie er betont. "Wenn Schluss ist, dann ist Schluss", das habe er von seinen Langenfelder Vorbildern Hans Litterscheid und Wilhelm Sühs gelernt. Den Diplom-Verwaltungswirt zieht es in die freie Wirtschaft. "Ich werde eine Aufgabe in Düsseldorf zu deutlich verbesserten Konditionen übernehmen", sagt er. Konkreter will er erst 2009 werden.

"Ich bleibe selbstverständlich Langenfelder, will mich aber in Zukunft ausschließlich in der katholischen Kirche, für den Kinderschutz und gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern engagiernen", sieht sich der Reusrather als Ehrenamtlicher im Dienst der Stadt.

Das Fest-Wochenende "Goldene Zeiten" wertet Staehler als Beleg für das hohe Maß an politischer Zufriedenheit mit seiner Arbeit. "Alles andere wird dagegen Verwaltungsalltag", räumt er ein. Dennoch freue er sich auf sein letztes Amtsjahr mit schönen Momenten.

Zu diesen zählen für Staehler die Einweihung von Mack-Stele und Marktkarree, die Übergabe der neuen Feuerwache der Beginn der Umgestaltung des Freizeitparks sowie die Fertigstellung des autofreien Marktplatzes.

Bis zum letzten Arbeitstag im Rathaus will sich Staehler für die Bürger engagieren. Das muss er auch, denn ein Abtritt während der laufenden Wahlperiode würde ihn seine kompletten Versorgungsansprüche kosten. "Das ist für mich mit ein Beweggrund, die Nominierung meiner Partei für eine weitere Amtszeit nicht anzunehmen. Mit 58 Jahren wäre der Absprung nicht mehr möglich", sagt Staehler mit Blick darauf, dass der Bürgermeister 2009 für sechs Jahre gewählt wird.

Der CDU wünscht Magnus Staehler "eine gute Hand bei der Nachfolge-Entscheidung und die notwendige Geschlossenheit", um weiter an erster Stelle die Weichen stellen zu können. Einen Wunschkandidaten für die Nachfolge hat er nicht: "Das ist Sache der Partei." Und für die will sich das Zugpferd im Wahlkampf nochmal richtig ins Zeug legen.