Monheim: Neue Fakten in der Stadtmitte

Center III: Der Abriss auf den stadteigenen Grundstücken an der Körner Straße hat begonnen. Einmal mehr wird sich der Ortskern gravierend verändern.

Monheim. Ob der Dichter Theodor Körner (1791 bis 1813) manchmal auf Monheim schaut? Zugegeben: Die Heimatstadt Dresden wäre wahrscheinlicher. Aber immerhin hat die Politik der kleinen Rheingemeinde 1957 ihm zu Ehren eine Straße benannt. Und wenn besagter Dichter deswegen tatsächlich von Zeit zu Zeit auf Monheim schaut, dann wird er denken: Was denn jetzt schon wieder? Schienenverkehr weicht. Fußgängerwege entstehen. Und nun rollen wieder die Bagger.

Die Körnerstraße wird einmal mehr ihr Gesicht verändern. Doch diesmal ganz gravierend: Das CenterIII mit weiteren 6000 Quadratmetern Verkaufsfläche in der Stadtmitte rückt nun sichtbar näher. Die Abrissarbeiten haben auf den städtischen Grundstücken der Häuser eins bis fünf begonnen. Zunächst werden Bäume und Sträucher gerodet. Die noch in den Gebäuden beheimateten Beratungsstellen ziehen Stück für Stück um.

Fest steht bereits: Die Jugendberatung wird Ende des Monats an den Berliner Ring5 verlegt. Parallel wird an der Friedenauer Straße Baustart für ein Gebäude sein, dass alle Anlaufstellen für Hilfen bündeln soll.

Bündeln trifft auch zu für die Zukunft der Körnerstraße. Denn mit dem neuen Center wird es zuzüglich der bereits bestehenden beiden Komplexe auf engstem Raum rund 15 000 Quadratmeter Verkaufsfläche geben. "Es gibt für das Center III bereits mehr Interessenten, als Raum zur Verfügung steht", versichert Bürgermeister Thomas Dünchheim. Er und andere Befürworter des Projektes, beispielsweise CDU und Peto, betonen, dass das unternehmerische Risiko ganz allein bei Investor Freundlieb aus Dortmund liege. Und mit mehr Angebotsfläche werde auch mehr Kaufkraft vor Ort gebunden.

Freilich gibt es da auch nach wie vor Skeptiker mit dem Verweis, dass bereits jetzt ein Leerstand bestehe. Der müsse erst einmal gefüllt werden. Tatsächlich kann es für den Bürger nur schwer nachvollziehbar sein, wenn er in der Stadtmitte aufgegebene Ladenlokale sieht, während noch mehr gebaut wird. Aber gerade der Konkurrenzdruck soll ja positiv wirken, die Vermieter vorantreiben - so Dünchheims Idee der Belebung.

Es sollte aber nicht ein so kurzes Leben werden wie vergleichsweise das von Theodor Körner. Der starb nämlich mit gerade einmal 22 Jahren im Freiheitskrieg gegen die Truppen Napoleons.