Langenfeld: Fürs Marktkarree gibt es 2008 keinen verkaufsoffenen Sonntag
Einzelhandel: Eröffnung des neuen Centers am 6. November kommt für Extra-Einkaufstag zu spät.
Langenfeld. Nicht alles, was wünschenswert ist, kann auch erfüllt werden. Den Wahrheitsgehalt dieser Binsenweisheit bekommen jetzt die Mieter der Ladenlokale im neuen Marktkarree schmerzlich zu spüren. Gerade erst hat die TKN Real Estate Solutions AG mit der Einladung zur großen Eröffnungsparty (Donnerstag, 6.November) auch jene zum entspannteren Kennenlernen des Einkaufszentrums beim nachfolgenden verkaufsoffenen Sonntag ausgesprochen, da folgt auch schon wieder das Dementi.
"Der verkaufsoffene Sonntag findet in Langenfeld am 2. November statt und nicht, wie von uns irrtümlich verbreitet, am 9.November", teilte gestern Holger C. Stiehl mit. Er kümmert sich für die TKNAG bei der Münchener Vorbauer Immobilien Consulting GmbH um die Vermietung des Objekts, in das 35Millionen Euro investiert wurden.
Vor ein paar Tagen hatte die WZ Stiehl damit konfrontiert, dass der Stadtrat den vierten Extra-Einkaufstag für 2008 auf den 2. November festgelegt hatte. "Der verkaufsoffene Sonntag zum Start des Marktkarrees ist mit der Stadt fest vereinbart", hatte Stiehl darauf entgegnet. Bei einem Projekt, das nicht nur von Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) als weiterer Magnet für die Innenstadt herbeigesehnt wurde, klang eine Verschiebung zugunsten des Marktkarrees beinahe logisch. Schließlich rühmt sich Langenfeld, dass es vieles schnell und unbürokratisch regelt, wenn es um Wirtschaftsförderung geht. Doch ausgerechnet bei dem Vorzeige-Projekt scheint das nicht zu gelingen.
"Der Termin 2. November resultiert aus einer Vereinbarung mit der Nachbarstadt Monheim. Dort findet am 9. November der Martinsmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag statt", ruft Beigeordnete Marion Prell das Motiv für den Ratsbeschluss in Erinnerung. Rein rechtlich betrachtet könne der Stadtrat diese Festlegung wieder aufheben. Doch die Juristin gibt zu bedenken, dass das Gros des Einzelhandels bereits fest für den 2. November geplant habe. "Wenn durch eine Verschiebung Verträge nicht eingehalten werden können, sind Regressansprüche gegen die Stadt nicht auszuschließen", sagt Prell.
Und die Beigeordnete geht noch einen Schritt weiter: "Der vierte verkaufsoffene Sonntag ist auch mit den Betreibern des Marktkarrees abgestimmt worden. Es war eine viel frühere Eröffnung vorgesehen, so dass deren Mieter auch vom 2.November hätten profitieren können."
Das ist auch die Linie von Citymanager Jan Christoph Zimmermann: "Wir haben dem Handel eine terminliche Garantie gegeben, die wir einhalten wollen." Welches Event Kunden neben der Ladenöffnung von 13 bis 18Uhr am 2. November nach Langenfeld locken soll, will er erst am 20. Oktober verraten. "Es passt in die Jahreszeit und geht in die Richtung eines Gaukler-Festes", tut er geheimnisvoll. Dabei stellt sich der Handel längst auf einen mittelalterlichen Handwerkermarkt ein.
Die Ladenöffnung am Sonntag nach Allerheiligen, hält Stiehl für unglücklich. "Zuerst tut es mir aber für die Mieter leid, die mit einem überlangen Verkaufswochenende gerechnet haben."